Cinepänz

»Gemeinsam sind wir stark«, das Motto des 28. Kölner Kinderfilmfests passt in mehrfacher Hinsicht: Elf Bürger- und Jugendzentren sind beteiligt, so dass Kinder in vielen Stadtteilen Zugang zu Vorstellungen haben; eine Filmreihe mit entwicklungspolitischem Schwerpunkt beschäftigt sich damit, warum so viele Menschen nach Deutschland fliehen (müssen). Und natürlich ist das Thema Freundschaft, das »Einander gegenseitig stark machen«, ein Evergreen nicht nur, aber eben besonders auch im Kinderkino. 

 

In der Reihe »Kölner Premieren« werden zehn Filme gezeigt, bei denen man oft nur während des Festivals die Chance hat, sie auf der großen Leinwand zu erleben. Hier gilt beim Thema Freundschaft nicht etwa »Gleich und Gleich gesellt sich gern«, eher ziehen sich Gegensätze an und lernen, einander zu unterstützen. Da ist beispielsweise das schwedische Mädchen Pottan in »Schraube locker«, das von den gestressten Eltern statt auf einem Ponyhof an einer Recyclinganlage abgesetzt wird — bei einem gesuchten Kriminellen und zwei Müllwerkern. Nicht nur das Mädchen und der Gangster bilden ein gegensätzliches Gespann, der Film bringt auch Puppen und Schauspieler zusammen — ein Markenzeichen des schwedischen Regisseurs Petter Lennstrand.

 

Freundschaft auf Augenhöhe zwischen Kind und Erwachsenem ist ebenfalls kein Problem für Tim in »Der Meisterspion«. Der Junge taut an der niederländischen Küste versehentlich einen Superagenten aus der Zeit des Kalten Krieges auf und wird in bester Genre-Manier bald zum ebenbürtigen Partner. In »Wo die wilden Menschen jagen« stapfen ein wortkarger Naturbursche im Rentenalter und ein 13-jähriger Delinquent gemeinsam durch den neuseeländischen Busch, um der Frau vomJugendamt zu entgehen — ein Film, der allein wegen der großartigen Naturaufnahmen auf eine Leinwand gehört.

 

Neben diesen und anderen Kölner Premieren kann man wie in jedem Jahr bei Cinepänz neuere und ältere Favoriten (wieder)sehen und bei Mitmachaktionen und Workshops dabei sein.

 

Infos: cinepaenz.de