Petite Marie

In Rodenkirchen speist man jetzt Französisch

Die Küche Frankreichs war rar geworden in Köln. Doch zuletzt öffneten wieder Restaurants, auch mit Ambition. Im einstigen Lüschbaum setzt man nun Maßstäbe. Das gemütliche, eng möblierte Ecklokal bietet 40 Plätze, die man ohne Reservierung derzeit kaum ergattern kann. Die patente Bedienung hat alle Hände voll zu tun und ist ebenso engagiert wie nett. 

 

Die Vorspeisen sind noch ein Reigen Standards, wobei Fines de claire (3 €) ebenso angeschlagen sind wie Vitello tonnato (13,90 €), das ja immer noch oft als ein Signal gehobener Küche gesetzt wird. Die Variante eines Caesar Salad, unter anderem mit saftigen Lachstranchen und gut angemachtem Blattsalaten, zeigt aber bereits, wozu man hier in der Lage ist. Gleiches gilt für den Teller mit perfekten Jakobsmuscheln und schlotzigem Kartoffelsalat (15,50 €). 

 

Fisch und Fleisch halten sich bei den Hauptgerichten die Waage. Coq au vin (20,50 €) oder Bouillabaisse (16,80 €) haben Format, weil ihre Deftigkeit auf sorgfältiger Zubereitung und guten Zutaten fußt. Geflügel und Wurzelgemüse sind mit viel Rotwein konfiert, die Fischsuppe ist reichhaltig und jedes Stück besitzt den richtigen Biss. Allein, Vegetarisches findet sich kaum. 

 

Die offenen Weine (6,70 €/0,2l), typische Trauben von Sauvignon bis Pinot Noir, taugen als Begleitung, fallen aber gegenüber dieser verfeinerten Rustikalküche ab. Statt zum Roten kann man getrost zum Kölsch greifen. Das ist in Rodenkirchen, wo sich die Bürgerlichkeit schon immer bodenständig gibt, auch üblich.  

 

50996 Köln, Rodenkirchen, Hauptstr. 61,
Tel. 377 91 33, restaurant-petitemarie.de,
Ö: 17–23, R: Sonntag