Astrein

Neue Deutsche Küche in der Nordstadt

Eric Werner, einst jüngster Sternekoch des Landes, meldet sich zurück — ausgerechnet in der immer noch rumpeligen Nachbarschaft des mit zwei Michelin-Sternen dekorierten Le Moissonnier.

Es gibt zwei Menüs, das eine mit Fisch und Fleisch, das andere vegetarisch (je bis 95 € für sechs Gänge), mittags bekommt man vier vegetarische Gänge für 25 €. Die Gerichte sind klar konzipiert, aromatisch tiefgründig und verströmen auch Ironie, etwa bei der Dekoration mit unsinnigem Blattgold.

Die Veggie-Serie ist in Teilen originell. Da treffen in einer Kaltschale rote Beeren auf erdige Rote Bete, oder ein Risotto mit griechischem Roten Safran auf zwei aufgesetzte Stücke Mango. Das sind klare Aromenstrukturen, es fehlen bisweilen dramaturgische Wendungen. Das Highlight: eine geschmorte Zucchiniblüte mit Olivenbrandade und Kompott aus Auberginen, Dattel und Minze.

Bei Fisch und Fleisch setzt Werner mehr funkelnde Glanzlichter. Da ist der gebeizte Heilbutt: Mit Apfel, Gurke, Ingwer, Auster, Wasserkastanie schlägt er immer neue Kapriolen auf der Zunge. Oder das Federstück vom Iberico, das auf eine erdige Mixtur aus Pinienkernen, schwarzen Nüssen und gegrilltem Römersalat trifft.

Die Weinkarte präsentiert deutsche Premium-Winzer. Österreich, Italien, Frankreich folgen. Die Nahe-Scheurebe von Schäfer bekommt man etwa schon für 30 €. Leider sind nur fünf Offene zu haben und keine ernsthaften alkoholfreien Alternativen. Der Service versprüht Witz, die Atmosphäre ist entspannt.

50670 Köln, Nordstadt, Krefelder Str. 37, Tel. 95 62 39 90, astrein-restaurant.de,
Ö: 12–14.30 & 18–21.30, R: So/Mo