Piccolo Nero

Espressobar im Friesenviertel

Das Konzept einer italienischen Espressobar nach Deutschland zu überführen, scheitert oft am hiesigen Trinkverhalten. Längst nehmen viele Menschen ihren Kaffee lieber to go. Im Neuzugang nahe der Ehrenstraße lohnt sich aber eine Rast. Auf den Hockern wird es erst ungemütlich, wenn der »Kurze« und das kostenlose Wasser dazu ausgetrunken sind. Stühle und Tische gibt es keine.

Es gibt drei Espresso-Varianten: ein Blend, eine Mischung aus verschiedenen Bohnen, sowie zwei sortenreine. Alle werden in Deutschland veredelt, die renommierten Kölner Röstereien bleiben aber außen vor.

Der Espresso des Hauses kommt von Elbgold aus Hamburg, die jeweils zwei sortenreinen Vari­anten wechseln stets nach einigen Wochen. Her­vorragend ist der säurearme, dennoch würzig-kräftige »Lavado« von 19 Coffee aus Hamburg. Inhaberin Frauke Kulike fachsimpelt über Geschmacksnoten und -körper, während der Kaffee durch die imposante VBM Pistone Replica läuft. Einfacher und doppelter Espresso kosten 1,90 bzw. 2,50 €, es gibt auch Milchvariationen wie Cappuccino (2,80 €) oder Flat White (3 €).

Dazu liegen Mandorle für 90 Cent das Stück aus. Das glutenfreie Mandelgebäck aus einer Bäckerei in Hürth mit Füllungen wie Pistazie, Kirsche oder Orange steht dem süditalienischen Original in nichts nach. Und noch etwas ist so, wie man es vielerorts in Bella Italia erlebt: Die Kettengasse ist autofrei, man sitzt ohne Lärm und Abgase in der geöffneten Fensterfront des Lokals.

50672 Köln, Friesenviertel, Kettengasse 4, Tel. kein Anschluss, ­piccolo-nero.de,
Ö: 10–18, Sa bis16, R: So