Nish Nush

Imbiss im Belgischen Viertel

Imbiss. Israelisches Streetfood fehlte noch in Köln. Ein halbes Jahrzehnt nach Yotam Ottolenghi bleibt die Levante kulinarischer Fluchtpunkt globalisierter Imbisskultur. Damit wird einerseits die Nachfrage nach Raffinesse und andererseits nach Röstaromen und Sättigung bedient. Süßkartoffelpommes und Hummus sind zur Chiffre von Fastfood ohne Reue geworden.

Die Tische im sehr schmalen Raum sind klein, der Topf mit Minze steht immer im Weg. Enge und Lärm gehören zu dieser Art Essen dazu. Das Problem ist der Service. Wie man abgefertigt wird, muss hier erklärt werden, denn im Laden gibt es keinen Hinweis darauf: An der Bar wählt man aus der Karte, geht in Vorkasse und bekommt ein Tablett samt Antenne — damit soll der Service an den richtigen Tisch finden, was nicht immer gelingt. Gemeinsam mit seiner Begleitung das Essen beginnen zu können, ist ohnehin in Glückssache.

Sabich gibt es mit Kebab oder vegetarisch und vegan, die pralle Brottasche im Papier wird im Ständer und mit Sößchen in Plastikfläschchen serviert. Leider hatte das Fleisch einen deutlichen Holzkohle-Ton (7,50 €). Die Falafel sind klein, aber gut, ebenso wie Hummus in Varianten (ab 6,50 €). Man bekommt einen Überblick über die Aromen der Landesküche, etwa mit Aubergine, Sesampaste, Granatapfel- und Pinienkernen. Shakshuka (7 €) sind zwei verlorene Bio-Eier in scharfer Tomatensoße, serviert in der Pfanne; ein Hinweis, dass sie glühend heiß ist, wäre hilfreich gewesen. Zu trinken gibt es hausgemachte Limos, die ganz lecker, aber nicht ganz billig sind.

50674 Köln, Belgisches Viertel, Aachener Str. 16, Tel. 42 33 50 09,
Ö: 11–22.30, Fr/Sa bis 1