Imgard Keuns »Gilgi — eine von uns« im neuen Theater der Keller

Die große Nacht der Bühnen

Die Theaternacht präsentiert sich als gut eingespielter und versierter Gastgeber

Wie in jedem Jahr hat die Theaternacht die Vielzahl der Kölner Bühnen geografisch gebündelt, um den Besuchern im Laufe des Abends möglichst viele Aufführungs­besuche zu ermöglichen. Beim 19. Durchlauf beteiligen sich 44 Spielstätten: Die Palette der Darbietungen reicht von den Klassikern des Theaters bis hin zu Einblicken in Premieren von modernen Stücken. Kabarett-und Comedy-Programme stellen sich ebenso mit Ausschnitten vor, wie Tanzaufführungen. Oper, Gesang und Bands sorgen für musikalische Farbtupfer, szenische Lesungen, Puppenspiel, Performance-Formate oder Installationen sind ebenfalls in der Programmfülle vertreten.

Wer sich bei der Qual der Wahl lieber durch die Nacht führen lassen möchte, kann dies in insgesamt 15. Guided Tours — mit dem Bus, dem eigenen Fahrrad oder exklusiv im Taxi machen. Wer sich besonderen Luxus gönnen möchte, wählt für kleine Gruppen eine exklusive Tour im Großraumtaxi mit eigenem Guide. Als besondere Tour dabei ist auch eine persönlich von Gabriele Fischer, der Projektleiterin der Kölner Theaternacht, zusammengestellte Reise durch die Theaternacht. Die beginnt im Heizkraftwerk Süd, wo traditionell die Theaternacht mit einem Empfang eröffnet wird, und endet im Büze Ehrenfeld. Hier wird die Nacht mit einem launig lustigen Theatermarathon bis etwa vier Uhr morgens ausklingen.

Dieses Jahr gibt es neben vielen bekannten Spielstätten auch ein paar neue, spannende Locations zu entdecken, wie etwa Lindgens Lokschuppen in Deutz. Geboten wird eine Commedia dell’ arte mit dem Titel »The Magic Four«. Neu dabei ist auch die TanzFaktur im Deutzer Hafen, in deren Räumlichkeiten nicht nur der Tanz, sondern auch das Theater der Keller als Zwischenmieter Quartier gefunden hat. Zu sehen sind die Stücke »Gilgi — eine von uns« der Autorin Irmgard Keun und »Nichts — was wichtig ist im Leben«, eine Adaption des umstrittenen Jugendromans von Janne Teller über eine Sinnsuche, die völlig entgleist. Im Linksrheinischen ist die Kirche St. Gertrud in der Krefelder Straße erstmals Spielort. Erfreuen kann man sich an »Seed« von IPtanz, interessanterweise über das Ritual der Teufelsaustreibung.

Einen guten Überblick über alle Veranstaltungen bietet theaternacht.de