Geschichten aus Swasiland: »Liyana«

Aufbruch über den Tellerrand

Das Kinderfilmfestival Cinepänz feiert seinen 30. Geburtstag

Wer mit Kindern ins Kino geht, kann selbst die Magie dieser Kunstform ganz neu entdecken. In der Geborgenheit des dunklen Saales lassen sich junge Zuschauer von Erzählungen fesseln und öffnen so ohne Vorbehalt ihren Blick auf die Welt. Um diese Freude am Film zu feiern, richtet das jfc Medienzentrum dieses Jahr zum 30. Mal das Kinderfilmfestival Cinepänz aus. Im November bietet der Verein ein vielseitiges Programm an, das junge Filmbegeisterte zur Auseinandersetzung mit anderen Kulturen und dem Medium selbst einlädt. In vier Kölner Kinos sowie dreizehn Jugendzentren und Bürgerhäusern werden aktuelle Kinder- und Jugendfilme gezeigt und Workshops veranstaltet. Neun internationale Beiträge laufen als Kölner Premieren zum ersten Mal in der Domstadt über die Leinwand, in der Sektion Panorama werden Kurzfilme aus Kolumbien, Kanada und dem Iran neben europäischen Produktionen präsentiert.

»Aufbruch« lautet das Motto der Themenreihe mit elf Filmen. Rund um den Globus machen sich Heldinnen und Helden hier auf zu neuen Abenteuern, fremden Orten oder den eigenen Wurzeln. Dabei finden manche Unvermutetes auch über sich selbst heraus, wie etwa der Titelheld des japanischen Trickfilms »Rudolf der schwarze Kater«. Die Verfilmung einer erfolgreichen Kinderbuchreihe begleitet Rudolf dabei, wie er zunächst verloren geht, unerwartete Freunde findet und schließlich vom hilflosen Kätzchen zum selbstbewussten Kater heranreift. Der Animationsfilm beeindruckt mit Wendungen, die nicht nur das junge Publikum überraschen werden.

Die Frage, warum so viele Menschen aus ihrer Heimat flüchten müssen, wird in der »Entwicklungspolitischen Filmreihe« gestellt, in der vornehmlich aus dem globalen Süden erzählt wird. So kommen in der Mischung aus Animations- und Dokumentarfilm »Liyana« Waisenkinder in Swasiland zu Wort und verarbeiten über die Geschichte um die Titelheldin ihre eigenen Traumata. Dabei zeigen sie Trauer und Wut, aber auch die Entschlossenheit, ihre eigene Geschichte weiterhin selbst zu schreiben.

Sa 16.11.–So 24.11., div. Orte. Infos: cinepaenz.de