Untote Piraten: Filmplakat zu »The Fog«

Mehr Blut, mehr Horror, mehr Halloween

Filmgeschichte auf Kölner Leinwänden

Ich finde es zwar etwas befremdlich, dass seit einiger Zeit so getan wird, als sei das Halloween-Feiern in unseren Breitengraden normal und nicht ein relativ neuer Partygrund. Aber sei’s drum — zumindest dann, wenn der Anlass feine Filme mit sich bringt. Zum Aufwärmen gibt es im Filmclub 813 ein Werk, dessen Titel wir hier nicht nennen dürfen. In bester Manier des Gelsenkirchener »Der geheimnisvolle Filmclub Buio Omega« soll er hier allein umschrieben werden: Es ist der zweite Teil einer weltberühmten Serie von Schockern um einen schweigsamen Mörder, der stets einen dunklen Overall trägt, sein Gesicht hinter einer fahl silberigen Maske verbirgt.

Ob er wirklich ein Wesen aus Fleisch und Blut ist, wird seit langem diskutiert: Im Original war er weder durch eine Stricknadel im Hals noch einen Kleiderbügel im Auge noch ein Messer in der Brust zu töten, im Folgewerk überlebt er immerhin eine Explosion. Wer jetzt immer noch nicht weiß, um welchen Film es geht, sollte im Kino 813 in der Brücke in die eigene Populärkulturbildung investieren.

Am selben Abend zeigt »Something Weird Cinema« in den Lichtspielen in Kalk mit »The Fog« (1980) ein frühes Meisterwerk von John Carpenter, der wiederum auch obiges Killer-Phantom erfand. Besagte Fortsetzung (die alles andere als ein Klassiker ist) und dieses Monument des modernen Schauerkinos haben im übrigen eines gemeinsam: In beiden Fällen war Carpenter mit der Originalfassung extrem unzufrieden und ließ weite Teile neu drehen. Was in beiden Fällen bedeutete: mehr Blut, mehr Horror, mehr geradlinige Schocks. Hat beiden Arbeiten entschieden gutgetan.

Da wir nun schon bei Horrofilmen sind: Joseph Sargents »Colossus: The Forbin Project« (1970) fällt auch in diese Genrekategorie, zumindest ungefähr zur Hälfte — die anderen fünfzig Prozent sind Science-Fiction. Es geht um ein US-amerikanisches Computersystem, das sich mit seinem Pendant in der UdSSR erst verbrüdert, dann verschmilzt, um ihrer beider offiziellen Auftrag gemeinsam auf Gedeih und Verderb durchzusetzen: den Frieden auf Erden, wenn nötig mit Hilfe einer Diktatur. Anschließend wird passenderweise eine Führung durch den Kalker Atombunker angeboten.

Di 29.10., Lichtspiele Kalk:
Colossus: The Forbin Project
(DF), 19 Uhr

Mi 30.10., Lichtspiele Kalk:
The Fog (OF), 21:30 Uhr

Mi 30.10., Kino 813 in der Brücke:
Halloween-Überraschung
(DF, 35mm), 20 Uhr