Spätestens seit »Fridays for Future« mit ihrer Forderung nach einer klimagerechten Welt auf die Straße geht, haben auch die Kleinsten mitbekommen: Irgendetwas läuft beim Thema Abfall gewaltig schief. Wie wird das Thema der Müllvermeidung in Kinderbüchern dargestellt? Die Stadtrevue nimmt die Weihnachtszeit, in der in einer gewöhnlichen Kleinstadt bis zu 30 Prozent mehr Müll anfällt, zum Anlass, einige Bücher zum Thema vorzustellen.

Doch was ist überhaupt Müll? Und welchen Müll werden künftige Archäologen von uns unter der Erde finden? Einen spannenden Zugang wählt die Autorin und Illustratorin Gerda Raidt in ihrem Buch »Müll« für Kinder ab 7 Jahren (Beltz, 96 Seiten, 14,95 Euro). In übersichtlichen Bildern erklärt Raidt »alles über die lästigste Sache der Welt«. Schön ist dabei vor allem die Stelle, in der Raidt die Entsorgung überflüssiger Dinge in eine sozialkritische Perspektive rückt: »Was der eine wegwirft, kann für den anderen noch einen Wert haben.«

Mehr Übung im Zuhören brauchen Kinder für das Buch »So ein Mist - Von Müll, Abfall und Co« von Melanie Laibl und Lili Richter (Tyrolia, 48 Seiten, 19,90 Euro), das dieses Jahr vom österreichischen Wissenschafts­ministerium ausgezeichnet wurde. Die Autorinnen steigen in die Kanalisation, wühlen in Mistkübeln und durchstöbern Abfalltonnen. Was lässt Müll so stinken und warum geht mancher Müll auf Reisen? »Mist hat viele Seiten«, schreiben Laibl und Richter — und erklären die Wege des Mülls mit Neugier, Humor und in klaren Bildern.

Auch Nulli und Priesemut, die beiden tierischen Helden der gleichnamigen Buchreihe, erle­­ben eine »wirklich verrückte Geschichte« mit dem Müll. In »O weh! O Schreck! Der Dreck muss weg« (Carlsen, 32 Seiten, 7,99 Euro) erzählt der mehrfach ausgezeichnete Kinderbuchautor Matthias Sodtke für Kinder ab 3 Jahren von einem Tag, an dem so einiger Unrat den Fluss hinabtreibt. Wer hat den Hausrat, den Nulli und Priesemut ausgemistet haben, überall im Wald verteilt? Zwei Freunde, viel Müll — und eine detektivische Spuren­suche.