KWB im Stadtpalais

KWB im Stadtpalais

Neue Deutsche Küche in Deutz

Prächtige Architektur im Schatten der Kölnarena: Das Kaiser-Wilhelm-Bad von 1914 ist heute das Hotel Stadtpalais mit 115 Zimmern. Nun gibt es endlich auch ein Restaurant — im ehemaligen Schwimmbad. Man sieht in dem großen Kuppelsaal sogar noch den gekachelten Beckenboden, die Umkleidekabinen und das Sprungbrett am einstigen Beckenrand. Doch wirkt das schlichte Mobiliar etwas verloren in der imposanten Halle.

Die Speisekarte zeigt Ambitionen, denen die Gerichte aber selten gerecht werden. Der Caesar Salad mit gebratenen Champignons (12,50 €) ist eine abgespeckte Version des Klassikers ohne Finesse. Das Stück konfierter Saibling (16,50 €) mit Eigelb, Blattspinat und geriebenen Champignons fehlt die aromatische Tiefe. Und die Bergische Forelle in Butter (24,50 €) hat zu viel Würze abbekommen, der Apfel-Radieschen-Salat dazu ist nass und ohne Aroma. Das sehr kräftig aromatisierte Kaninchen (22,50 €) kommt mit gutem ­Risotto, knackigem Queller, grünem Spargel, aber auch geschmacklich flachem Erbsenschaum. So sind die Gerichte zu wenig exakt und auch nicht originell genug, um die Preise zu rechtfertigen. Der Service aber ist sehr aufmerksam und gut aufgelegt. »Bio’s Top-Empfehlung« (4,80 €/0,2l) ist der Wein des Hauses, ein fair kalkulierter Riesling vom Weingut Johann Peter Mertes an der Mosel, und eine Reminiszenz an den ehemaligen Gastro-Entertainer Alfred Biolek. Dessen Bar am Empfang des Hotels blieb bei unseren Besuchen jedoch leer.

 

50679 Köln, Deutz, Deutz-Kalker Str. 52, Tel. 880 42 43 00, kwbkoeln.de, Ö: 18–22.30 Uhr