Der Februar ist ein chaotischer Monat. Außer Rand und Band verlaufen die Wochen in Köln — und auch der Nachwuchs droht durchzudrehen. Unter lauten »Kamelle«-Rufen schmeißt er Matchbox-Autos im Kinderzimmer durch die Luft, führt mit klebrigen Lippen Verhandlungen über mehr Süßigkeiten und setzt uns eine terrorisierende Dauerschleife ins Ohr: »Denn wenn et Trömmelche jeit...«

Doch bei all dem Anarchismus, der Zuhause in diesen Wochen herrscht, gibt es auch eine gute Nachricht: Karneval geht auch schön, wirklich! Vorausgesetzt, man lässt sich ein bisschen darauf ein. Erster Schritt: eine wohlüberlegte und ausgesuchte Verkleidung. Die findet man unter anderem auf dem eigens für die Fünfte Jahreszeit etablierten Flohmarkt im M7173 in Ehrenfeld. Am 2. Februar kann man hier ausgefallene Kostüme finden, die irgendwann und irgendwo schon einmal eine Session mitgemacht haben.

Ist erst einmal die geeignete Rolle gefunden, kann es weiter gehen — mit schlauer Unterhaltung statt »Uftata«-Kapelle. Die findet man bei der alljährlichen Pfannekuchensitzung von Rita und dem kleinen Schosch. Zwischen dem 1. und 16. Februar gastiert das Ensemble aus vier Musikern und Schauspielern in Nippes, Ehrenfeld und der Südstadt. Dieses Jahr steht auf dem Programm: eine Show, ganz im Sinne von Fridays for Future. Der dicke, fette Pfannkuchen sucht nach Alternativen zum Fliegen und findet einen Wal, Bienen vergessen bei ihrem Schwänzeltanz, wo es denn nochmal in den Stock zurück ging und Müllprinzessinnen schwimmen im Meer. Dazu gibt es Akordeongedudel, Läusekichern und klatschende Hände, mitsamt einem Kinderchor, der auf der Bühne steht.

Außerdem zu empfehlen: die Kinderkarnevalssitzung in der Zirkusfabrik Kulturarena in Dellbrück. Zum ersten Mal zeigt das Artistikzentrum ein Programm, das Kamelle und Klamauk mit echten Zirkusnummern verbindet. Neben Kindertanzgruppen und einer Live-Band stehen auch Zauberkünstler und Hochseilakrobaten in der Manege. Kleiner Tipp: »Dress to impress!« Das beste Kostüm wird gekürt.