Blühende Landschaften: Urban Gardening in Köln

Start in die Saat

Die Kölner Urban-Gardening-Projekte kommen aus der Winterpause

Auf einen Winter, der keiner war, folgte ein Frühlingsanfang, der seinen Namen nicht verdient hatte. Trotz der zuletzt charakterlosen Jahreszeiten beginnt mit den milderen Temperaturen die Gartensaison. Wer in Köln gärtnern möchte, aber keinen eigenen Garten hat, findet zum Saisonstart zahlreiche Möglichkeiten zum gemeinschaftlichen Gärtnern in der Stadt. Die Kölner Urban-Gardening-Projekte öffnen wieder ihre Tore.

Der bekannteste Gemeinschaftsgarten der Stadt liegt auf dem Gelände der ehemaligen Dom-Brauerei in Bayenthal. Das Neuland ist ein öffentlicher Garten mit festen Öffnungszeiten, bei dem jeder kostenlos mitmachen kann. Die Pflanzkisten werden gemeinsam bepflanzt, gepflegt und abgeerntet. Zudem geben Arbeitsgruppen ­tiefere Einblicke in verschiedene ­Themen des Gärtnerns und der Umweltbildung, zum Beispiel zum Kompostieren oder zur Imkerei. Über die gesamte Gartensaison finden im Neuland außerdem kleinere Veranstaltungen statt, etwa am 29. März zum Thema »Schlau gärtnern auf Balkon, Terrasse oder Fensterbank« (14–17 Uhr).

Vergleichbaren Industriecharme vermittelt der Carlsgarten. Inmitten der Carlswerke, vor der Dauerausweichspielstätte vom Schauspiel Köln, ist eine grüne Oase entstanden. In Hochbeeten wird gemeinsam gesät, gejätet und natürlich: geerntet. Seit März finden wieder einmal wöchentlich die Gartensprechstunde (montags, 10–14 Uhr) und das gemeinsame Gärtnern (donnerstags, 14–17 Uhr) statt. An jedem dritten Sonntag im Monat gibt es
im Frühjahr und Sommer einen ­»Großen Gartentag« mit besonderen Aktionen: Am 26. April kommt die Wiener Köchin Eschi Fliege zum gemeinsamen Kochen im Carlsgarten (»More Than Pasta«, 13–18 Uhr).

Naturnäher als die ehemaligen Drahtwerke in Mülheim ist der Thurner Hof. Der Gutshof in Dellbrück ist von einem großen Gartenareal mit Streuobstwiesen, Hochbeeten und Bauerngarten umgeben. Nicht zuletzt deshalb ist der Thurner Hof Lern- und Lehrgarten der VHS Köln. Der beliebteste Arbeitskreis ist der VHS-Biogarten: Jeden Samstag von 11 bis 15 Uhr wird der Garten gemeinsam gestaltet und gepflegt. Außerdem finden in der Gartensaison regelmäßige Veranstaltungen zum naturnahen Anbau von Obst und Gemüse statt, zum Beispiel am 18. April zum »Gärtnern im Hochbeet« (14–15.30 Uhr).

Mit dem »Ersten Anpacktag« am 29. März (ab 11 Uhr) beginnt das neue Jahr in der Pflanzstelle in Kalk. »Können wir das schaffen? Jo, wir schaffen das!«, heißt es mit Blick auf einen Garten, der nach dem Winter wieder auf Vordermann gebracht werden muss. Auf dem Areal der Hallen Kalk, dessen Umgestaltung zu einem neuen Stadtquartier man gerade vorangetreibt wird, wird in Hochbeeten gegärtnert. Das Rahmenprogramm geht weit über Saat und Aufzucht hinaus: Regelmäßig gibt es an der »Pflanzbar« Getränke und bei der »Küche für alle« gemeinschaftlich gekochtes Essen aus dem eigenen Garten.

Aus der Winterpause kommt auch die Gartenwerkstatt Ehrenfeld. Im Vitalisgarten wird nicht nur in Hochbeeten, sondern auch im Boden des benachbarten Schrebergartens gegärtnert. Der dortige ­Gartentreff findet nun wieder jeden Samstag ab 13 Uhr statt.

Neuland
neuland-koeln.de

Carlsgarten
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Thurner Hof
biogarten-thurnerhof.de

Pflanzstelle
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Gartenwerkstadt Ehrenfeld
gartenwerkstadt-ehrenfeld.de