Bald wieder von Musik erfüllt: Saal der Philharmonie

Im Saal keine Masken

Juni 2020: Die Philharmonie wagt den Neustart

Als am 7. Mai durchsickerte, unter welchen Bedingungen künftig Konzerte zu hören sein werden, waren sich Musiker und Veranstalter in einer Sache einig: Wenn es in Köln einen Player gebe, der kurzfristig ein rechtlich und medizinisch einwandfreies Hygienekonzept realisieren könnte, wäre das die Philharmonie.

Und das ist korrekt. Anruf bei Othmar Gimpel, der bei der Philharmonie für Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist: Das Konzept steht. Es ist, Stand 15.5., noch nicht von jeder Instanz im Haus abgenommen worden, aber die Chancen stehen sehr gut, dass ab dem 30. Mai im prächtigsten Konzertsaal von Köln wieder Musik vor Publikum möglich ist.

Die Regeln sind freilich streng: Vor der Philharmonie wird eine Schlange mit Abstandsmarkierungen eingerichtet, der Eingang wird durch Schleusen geregelt, Fiebermessgeräte stehen bereit, ein Aufenthalt im Foyer ist nicht gestattet, die Leute werden in kleinen Gruppen zu ihren Sitzplätzen geleitet, bis dahin besteht Maskenpflicht, im Saal selbst dann nicht. Dort werden Paare zusammensitzen können, der Abstand zum nächsten Zuhörer beträgt drei Sitzplätze, jede zweite Sitzreihe bleibt frei. Die Klimaanlage wird auf Hochtouren laufen, während der Konzerte finden keine Pausen statt. Es werden zwischen 300 und 400 Leuten Platz finden können. Das bedeutet: Die Konzerte im Juni sind im Prinzip bereits ausverkauft.

Die Musik, die die wenigen Glücklichen, vor allem sind das Abonnenten, hören werden, wird kammermusikalisch sein: Etwa ein Liederprogramm von Anna Lucia Richter und Gerold Huber, die Streicher vom Signum Quartett mit Stücken von Schubert, York Höller und Leo Tolstoi (sic) oder ein Klavierabend von Elisabeth Leonskaja. Dieses Programm war schon lange gebucht. Zur Wiedereröffnung am 30. Mai werden sich aber das Gürzenich- und das WDR Sinfonieorchester ein besonderes Programm überlegen — natürlich auch im kammermusikalischen Format.

Gimpel spricht von einem Testlauf. Die Erwartungen — intern wie extern —, wie die Konzerte angenommen werden, sind groß. Es geht natürlich um den Spätsommer und den Herbst: »FELIX!«, das Festival für Barockmusik Ende August, das letztes Jahr so verheißungsvoll gestartet ist, steht in den Startlöchern: Carpe diem!

Info: koelner-philharmonie.de