We are open!

Welcome back mit Kapitalisten, den Bläck Fööss und jeder Menge Bildern

Na endlich! Gerade in dem Moment, als wirklich kein Mensch mehr verstehen konnte, dass der Konsum wieder angekurbelt wird und die Kunstinstitutionen geschlossen bleiben, da kam die Meldung für NRW: Die Museen und Galerien dürfen wieder öffnen! »Es gelten die behördlich vorgegebenen Schutz- und Hygienemaßnahmen«, das ist der Schlüsselsatz, der uns neue Erfahrungen verschafft: Wie ist das, mit einem »Mund-Nasen-Schutz« Kunst zu gucken?

Ja, es ist tatsächlich anders, aber man gewöhnt sich (fast) daran.

Nach fast zwei Monaten Schließ­zeit sind die Jahresprogramme 2020 in vielen Häusern angepasst worden (Websites checken!), denn vielen ging es wie der Bundeskunsthalle in Bonn: Am 12.3. eröffnete sie planmäßig die große Ausstellung »Wir Kapitalisten. Von Anfang bis Turbo« — und musste sie zwei Tage später wieder schließen. Wieder eröffnet, lernt man jetzt dort unter anderem, was auch die aktuelle Krise offenbart: »Es ist einfacher, sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus.« (Mark Fisher).

In den Kölner Museen freuen wir uns auf Neueröffnung wie »HIER UND JETZT im Museum Ludwig #6« (ab 6.6., s. Text) und die ursprünglich auf April terminierte Schau »Mapping the Collection« (ab 19.6.). Das Wallraf zeigt den Rokoko-Malers Carlo Carlones und »Poesie der See. Niederlän­dische Marinemalerei« und das Kölnische Stadtmuseum feiert eine sehr Kölsche Angelegenheit: »50 Johr Bläck Fööss 1970–2020«. Aufgrund des Lockdowns gehen außerdem sehenswerte Projekte in die Verlängerung: »Design Gruppe Pentagon« im MAKK (bis 14.6.), »Trunken an Nüchternheit« im Museum für Ostasiatische Kunst (bis 16.8.) oder die feine Tony Conrad-Schau im Kölnischen Kunstverein (bis 12.7.). Im Kunstmuseum Bonn »Candice Breitz: Labour« (bis 13.9.) und die Retrospektive »Paintprintpaint« des Malers Martin Noël (bis 2.8.) und im Bonner Kunstverein das wirklich tolle Projekt von Jeremy Deller »Wir haben die Schnauze voll« (bis 5.7.).

Auch die Galerien und die Freie Szene sind wieder aktiv und benötigen jetzt ganz besonders die ideelle und praktische Unterstützung der gesamten Stadtgesellschaft, damit der Reichtum der Kölner Kunstszene nicht verdorrt. Die Politik, die vielen Spenden- und Benefizaktionen können hier helfen oder der Kauf eines Kunstwerks. Support your local artist! Denn gibt es eine schönere Win-Win-Situation?

Die Stadtrevue wünscht allen einen guten Neustart!