Eis für daheim

Für den Fall, dass im Hitzesommer der Weg zum Eiscafé zu mühsam wird: Vier Rezepte, mit denen die eigene Wohnung zur Eisdiele wird

 

Erdbeer-Eis

Fruchtig. Wie bei den meisten Mahlzeiten, gilt auch beim Eis: Je frischer, desto besser. Das Folgende ist ein Grundrezept für Früchte-Eis mit Sahne, das ohne Schnickschnack auskommt. Das Eis schmeckt nach dem Obst und nach nichts anderem. Es sind vier gute Portionen zum Dessert. Aber vielleicht sind es auch nur zwei Portionen, weil man ganz viel davon mag.

Wir benötigen 300 Gramm saisonale Früchte, zum Beispiel Erdbeeren, dazu 200 Gramm Sahne, ein Päckchen Bio-Vanillinzucker (kann man auch weglassen) sowie 50 bis 60 Gramm Zucker.

Die Erdbeeren friert man zuvor im Eisfach an, am besten einzeln, dann sind sie später gut zu zerkleinern. Das geht am besten in einer Küchenmaschine mit einem starken Mahlwerk; ansonsten schafft man‘s auch mit einem robusten Pürierstab, auch wenn das etwas mühselig ist. Die Arbeit steht auch hier vor dem Vergnügen.

Sind die Früchte angefroren, gibt man sie mit Zucker und Sahne einfach in Küchenmaschine oder den Mixtopf und zerkleinert alles, bis es cremig ist — sofort servieren! Statt der Erdbeeren kann man natürlich alle anderen Früchte nehmen, aber Erdbeeren und andere Beeren (ja, ja, die Erdbeere ist eine Nuss) lassen sich erfahrungsgemäß etwas leichter zerkleinern. Wer etwas Neues ausprobieren mag, kann die Sahne durch Ayran oder Kefir ersetzen! Natürlich kann man auch mit Kräutern dezent aromatisieren, zum Beispiel mit Rosmarin!

 

 

Bananen-Eis

Einfach. Die Banane ist eine Frucht, die trotz Klimakatastrophe bis auf weiteres nicht hierzulande gedeihen wird. Sie wird über viele Tausende Kilometer zu uns gebracht, und doch finden viele die Banane banal und sind ihr überdrüssig. Bananen gelten als Kinder-Obst oder als bloß schneller Energielieferant für Sportler. Es gibt aber tolle Bananen-Rezepte! Ob dieses Eis-Rezept dazugehört? Es schmeckt zumindest sehr lecker und sicherlich eines der einfachsten.

Dazu nimmt man fünf bis sechs reife Bananen und schält sie (Muss man das eigentlich immer dazu sagen?). Dann schneidet man die Frucht in etwa 2 cm große Stücke und stellt diese in einer Gefrierschachtel ins Eisfach. Nach einigen Stunden dann die gefrorenen Stücke mit gut 150 Gramm Naturjoghurt und dem Saft einer Limette in einen Messbecher geben. Jetzt kommt wieder der Pürierstab zum Einsatz. Damit dauert es nicht lange, bis sich eine ausreichend cremige Textur ergibt; ein paar ganz kleine Stückchen können ruhig noch darin sein. Sofort servieren! Man kann zuvor auch noch etwas Zimt (bitte nur Ceylon-Zimt!) in den Messbecher geben, dann aber etwas weniger Limettensaft nehmen. Manche behaupten, das Rezept eigne sich auch, wenn die Bananen im Obstkörbchen schon sehr dunkel sind. Man muss sich zuvor aber die Frage stellen, wie weit man den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung geschmacklich aushalten kann.

 

 

Sauerrahm-Eis mit Chili

Säuerlich, scharf. Der Erfolg von Joghurt-Eis hat auch damit zu tun, dass eine säuerliche Note sehr erfrischend wirkt. Einen halben Liter Naturjoghurt oder auch Sauerrahm mit ein wenig Puderzucker verrühren; der eignet sich zum Mischen wegen der feineren Kristalle besser als Haushaltszucker. Statt Puderzucker kann man aber auch Roh-Rohrzucker mit 50 Milliliter Wasser oder Weißwein aufkochen. Die Süße ist dann ein wenig herb und malzig. Das ergibt einen schönen Kontrast zu den Zitrusfrüchten, die jetzt noch hinzukommen: entweder der Saft von zwei Bio-Limetten oder von Pampelmusen oder Blutorangen. Von den Limettenschalen kann man noch Zesten abziehen und der Eismasse unterheben. Wer keine Küchenmaschine und keinen leistungsstarken Pürierstab besitzt, kann das Eis im Eisfach zubereiten. Ja, das ist etwas unpraktisch. Aber nein, es macht keine allzu große Mühe. Man mischt alles und stellt es ins Gefrierfach. Tja, und nun muss man immer wieder nachschauen, was sich dort tut. Sobald dort Eiskristalle sichtbar werden, rausnehmen und schnell mit einem Schneebesen durchrühren — und wieder ab ins Gefrierfach! Diese Prozedur muss man dann jede Stunde wiederholen, etwa fünfmal. Wenn‘s noch zu weich ist, noch mal anfrieren lassen. Wer Spaß am Experiment hat: Der Eismasse zu Beginn zwei fein geschnittene Chili-Schoten beigeben. Durch die Schärfe scheint das Eis dann manchmal fast heiß zu sein!

 

 

 

Eiswürfel-Eis

Wassereis. Es ist der einfachste Weg, Eis herzustellen: Saft oder aromatisiertes Wasser ins Gefrierfach stellen. Was soll man aber gefrieren lassen? O-Saft vom Discounter schmeckt auch als Eis wie O-Saft vom Discounter. Vielleicht probiert man es besser mit den Limonaden-Rezepten aus der Stadtrevue vom Juni, oder versucht folgende Kombinationen: Gurke und Zitrone, Apfel und Sellerie, Rote Bete und Brombeeren. Man nimmt entweder den Saft oder kocht die Zutaten als Ganzes ein, passiert sie, gibt etwas Zucker dazu und friert es ein. Das ideale Mischungsverhältnis muss man selbst herausfinden. Nichts dabei? Dann bleibt es halt bei frischgepresstem Orangensaft mit etwas Zitrone.

Entscheidende Frage: Braucht Wassereis einen Stiel? Wir alle kennen diese Wassereis-am-Stiel-Plastikförmchen: oben die Umhüllung für das eigentliche Eis, unten der Aufsatz mit Stäbchen. Aber beim Öffnen löst sich das Eis gern mal vom Aufsatz mit Stiel! Nicht nur Kinder bekommen Tobsuchtsanfälle oder weinen tagelang, wenn das passiert. Wie vermeidet man's? Eiswürfel! Einfach die Flüssigkeit von oben in Eiswürfelformen füllen. Es gibt im Handel Formen für sehr kleine Eiswürfel, am praktischsten sind solche aus Silikon. Bei diesen Wassereis-Bonbons kann nichts schiefgehen. Man kann damit auch Mineralwasser aromatisieren. Geschmacklich macht das nicht so viel, sieht aber schön aus.