Park-Platz-Versorgung

Vier Ideen für ein entspanntes Picknick im Grünen

Blätterteigtaschen mit Pilzen

Snack. Die Idee für ein Picknick kommt immer spontan. Dann muss es schnell gehen! Was ist im Vorrat? Hier ein Klassiker, dessen Ruf ähnlich ruiniert ist, wie der von gefüllten »Fliegenpilz«-Tomaten mit Mayo-Klecks. Blätterteigtaschen — klingt voll 90er. Aber sie gehören in den Picknickkorb, man kann sie gut zwischen Frisbee und Wikingerschach knabbern. Zur Erinnerung, so geht’s:  Zwei, drei Zwiebeln würfeln und in der Pfanne vorsichtig andünsten, 150 Gramm Champignons kleinhacken und dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Mit zwei bis drei Scheiben gewürfeltem Bio-Kochschinken (guten nehmen!) sowie gehackten Kräutern mischen — krause Petersilie steigert das Retro-Flair! Füllung abkühlen lassen. Nun müssen noch die Blätterteig-Platten in Form gebracht werden: Platten zu zwei Rechtecken ausrollen, längs halbieren. Die Hälften in vier Quadrate schneiden. Die Kanten mit einem verrührten Eigelb bestreichen. Pilz-Füllung auf die Blätterteig-Quadrate verteilen und jeweils eine Ecke zum Dreieck überschlagen, die Ränder andrücken. Die Taschen nun auf einem Backblech auslegen und mit einem Eigelb, das mit etwas Sahne verquirlt ist, bestreichen. Mit Sesam bestreuen — Höhepunkt der Raffinesse! Bei 200 Grad Umluft in den Backofen geben und eine knappe Viertelstunde goldbraun backen. Rausnehmen und dann schnell los, die anderen sitzen schon im Park und warten!

Julia Egbringhoff

 

Caponata-Mozzarella-Sandwich

Snack. Eine Aubergine fein würfeln und in ordentlich Olivenöl goldgelb braten. Mit einer Kelle aus der Pfanne nehmen und in einer Schüssel beiseite stellen. Mit jeweils einem Teil Staudensellerie, Paprika, Zucchini und Fenchel nacheinander genauso verfahren. Das ist mühsam, aber es lohnt sich! Alles mit Salz, Pfeffer, Zucker und hellem Essig abschmecken. Die Schüssel mit dem noch warmen Gemüse abdecken — so vermischen sich die Aromen, und man erhält den ganzheitlichen Geschmack der Caponata! Die Pfanne kurz auswischen und zwei Esslöffel Pinienkerne darin rösten. Dann die Pinienkerne, eine Handvoll geviertelter Kirschtomaten, zwei Esslöffel Rosinen und ein Bund Basilikum zum Gemüse geben und gut vermengen, dann wieder abdecken. Eine Focaccia oder Ciabatta mit dieser fertigen Caponata und grob gezupftem Büffel-Mozzarella belegen. Statt dieser recht klassischen Rezeptur kann man sich bei der Wahl der Gemüsesorten ruhigen Gewissens am eigenen Geschmack und der Saison orientieren. Die Verbindung von süß-saurem Gemüse und cremigem Mozzarella, alles verpackt in fluffigem Brot macht dieses Sandwich zum sättigenden Allrounder für lange Sommertage im Park oder am See.

Torben Kruse

 

Mediterraner Linsensalat

Salat. Ein Salat tut zwar jedem Picknick gut, aber ein Picknick nicht jedem Salat: Blattsalate mit Dressing bleiben an einem Sommertag nur eine kurze Weile knackig, ehe sie in sich zusammenfallen. Kartoffel- oder Eiersalate sollte man ohnehin nicht in der Sonne stehen lassen. Outdoortauglicher ist ein Linsensalat. Belugalinsen eignen sich bestens. Sie sind bissfest, haben ein nussiges Aroma, eine kurze Kochzeit (noch schneller geht es mit vorgegarten Linsen aus der Dose oder dem Glas) und machen satt, falls der Grill nicht schnell genug warm wird. Die gekochten Linsen abkühlen lassen und in der Zwischenzeit Rohkost nach Wahl schnippeln: Frische Staudensellerie, Schlangengurken, Kirschtomaten passen prächtig zu mediterranen Zutaten wie Oliven, getrockneten Tomaten oder Kapern. All das mit den Belugalinsen in einer großen Schüssel vermengen und Feta hineinbröseln. Beim Anmachen nicht am Olivenöl sparen — weder an der Menge, die den Linsensalat leicht cremig macht, noch an der Qualität. Ansonsten braucht man nur noch Balsamico-Essig und Pfeffer und Salz. Der Linsensalat schmeckt zwar sofort gut, aber noch besser, wenn er einige Stunden durchgezogen ist. Abschließend frische Petersilie hinzugeben, ehe der Linsensalat nochmals seine Tauglichkeit fürs Picknick beweist: Er ist hervorragend zu transportieren.

Jan Lüke

 

Rhabarber-Sirup

Getränk. Ein Kilogramm Rhabarber waschen und die zu trockenen Enden entfernen. Die gute Nachricht: Schälen oder Fäden zu ziehen ist bei diesem Verwendungszweck nicht nötig. Jetzt den Rhabarber fein herunterschneiden und in einem Topf mit gut einem halben Kilogramm Rohrzucker und dem Abrieb einer unbehandelten Limette mindestens eine Stunde abgedeckt marinieren. Je länger der Topf steht, desto intensiver wird der Sirup. Wenn es kein Spontan-Picknick wird, dann also auch gern über Nacht! Dann eine längs aufgeschnittene Vanilleschote (Mark und Vanille) und einen halben Liter Wasser hinzugeben. Langsam aufkochen und 20 Minuten leicht sieden lassen. Die Vanilleschote kann man nach Gebrauch abspülen, trocknen und mit Zucker zu Vanillezucker mahlen. Für eine bessere Haltbarkeit des Sirups kann man noch den Saft der halben Limette hinzugeben, das könnte allerdings säureempfindliche Geister überfordern. Den Sud kurz pürieren und durch ein feines Sieb streichen.

Die Masse ruhig ordentlich ausdrücken. Den Sirup nochmals erhitzen, wer mag kann jetzt noch ein paar Stängel Estragon hinzugeben. In heiß ausgespülten Gläsern oder Flaschen hält der Sirup locker die ganze Picknick-Saison — und die wird hoffentlich lang. Den Sirup mit Sprudelwasser oder Prosecco oder beidem aufgießen. Prost!

Torben Kruse