Sitze, die auf Zuschauer warten: Theater an der frischen Luft, Foto: Pixabay

Frischer Wind im Theater

Das Kölner Kulturamt bietet Freiluftbühnen als neue Spielorte

Es ist beschlossene Sache. Ab einer Inzidenz von 100, so sieht es die »Corona-Notbremse« des Bundes vor, dürfen keine kulturellen Veranstaltungen stattfinden. Nicht drinnen und auch nicht draußen, mit Hygienekonzept an der frischen Luft.

Das allein dürfte ein Schlag ins Gesicht für viele Kulturschaffende gewesen sein. Doch Zeiten und Zahlen ändern sich bekanntlich, und für die besseren Tage, die da kommen werden, hat das Kölner Kulturamt einen Plan. Ende April wurde dort ein neues Unterstützungspaket geschnürt, wie es so schön bildlich heißt, darin verpackt: Stühle, ein paar Biertischgarnituren, Sonnenschirme und Lautsprecher-Anlagen, den Kölner Kulturschaffenden zu Ehren.

Denn um das Spielen vor Publikum unter Corona-Bedingungen, abhängig von der aktuellen Inzidenz-Lage, zu gewährleisten, bietet die Stadt künftig Freilichtbühnen an. Der Tanzbrunnen ist einer der Open-Air-Veranstaltungsorte auf der Liste, aber auch das Odonien, die Galopprennbahn, das RheinEnergie-Stadion in Müngersdorf und die Treppen am Rheinauhafen, wo im Sommer das Freiluftkino stattfindet. Zudem kommen befristete Spielstätten hinzu, die an bislang noch nicht bekanntgegebenen Orten errichtet und, irgendwann wenn Corona vorbei ist, auch wieder abgebaut werden sollen. Etwa voraussichtlich »An der Schanz«, nahe der Mühlheimer Brücke, wo das Colonia-Hochhaus in den Himmel ragt und sich die bunten Zirkuszelte des Theaterpädago­gischen Zentrums aneinander schmiegen. Ab Juni oder Juli für insgesamt drei Wochen plant die Stadt dort eine Bühne zu betreiben.

»Die alternativen Spielstätten sollen vorrangig Kölner Kulturschaffenden angeboten werden, die ihre Indoor-Veranstaltungen unter Corona-Bedingungen nicht mehr wirtschaftlich oder gar nicht durchführen können«, sagt Pressesprecherin Katja Reuter. Die Nachfrage dürfte damit vor allem in der Off-Theater-Szene enorm sein, zwei Termine pro Woche hält das Kulturamt ohnehin für sie frei. Einzige Voraussetzung: Man muss eine Förderzusage der Stadt bekommen, sich also für eine der Bühnen bewerben und ein Konzept vorlegen. Aus diesem Grund habe man das Programm frühzeitig veröffentlicht, sagt Katja Reuter. »Um einen Start, sobald möglich, Realität werden zu lassen.«