Pure Freude: Clique aus »Sun School«

Cinepänz: Lachen ist gesund

Das 32. Kinderfilmfest thematisiert ernste Themen und möchte seine jungen Gäste gleichzeitig aufheitern

Joachim Steinigeweg vom jfc Medienzentrum e.V. denkt mit Schaudern an den Herbst des vergangenen Jahres zurück. »Wir haben damals 50 000 Programmhefte von der Druckerei direkt zur Altpapierverwertung gefahren«, erinnert sich der Fachbereichsleiter Filmbildung, der das vom Medienzentrum organisierte Kölner Kinderfilmfest Cinepänz betreut. 2020 war das traditionell im November stattfindende Festival dem zweiten Shutdown zum Opfer gefallen.

Dieses Jahr stehen die Sterne deutlich günstiger, so dass die 32. Auflage von Cinepänz zur gewohnten Zeit stattfinden kann, auch wenn Steinigeweg die Infektionszahlen argwöhnisch im Auge behält. Viele Filme hätten bereits vergangenes Jahr gezeigt werden sollen. »Aber das heißt nicht, dass wir das Programm schlicht recycelt hätten. Wir haben noch einmal neu nachgedacht und gut die Hälfte der Filme sind Produktionen aus dem vergangenen Jahr«, so Steinigeweg.

Die Filme des Wettbewerbs etwa sind allesamt deutsche Erstaufführungen, darunter »Der Club der hässlichen Kinder« aus den Niederlanden — eine dystopisch anmutende Fabel über Schönheitsideale und Körperbilder. Auch der Eröffnungsfilm »Team Marco«, in dem ein Großvater seinen Enkel mit Boccia von der Onlinesucht heilt, widmet sich einem gegenwärtig relevanten Thema. In der Reihe »Panorama« gibt es noch einmal eine Gelegenheit, Caroline Links Adaption des Kinderbuchklassikers »Als Hitler das rosa Kaninchen stahl« auf der Leinwand zu sehen. In der entwicklungspolitischen Filmreihe wiederum werden Lebenswelten von Kindern des globalen Südens porträtiert, wie in »Die Adern der Welt« aus der Mongolei, oder in der Doku »Warum ich hier bin«, in der fünf Menschen von ihrer Flucht und ihrem Ankommen in Deutschland erzählen.

Auf die Workshops, die das Filmprogramm für gewöhnlich begleiten, muss der cineastische Nachwuchs in diesem Jahr noch verzichten. »Da stecken Kinder die Köpfe zusammen, Abstand zu halten wäre also kaum möglich«, meint Steinigeweg, der seine junge Zielgruppe diesem Risiko nicht aussetzen möchte. Dafür ist die Zusammenarbeit mit sieben Jugend- und Bürgerzentren wieder möglich, die eine eigene Themenreihe zusammengestellt haben. Sie steht mit Filmen wie »Der kleine Nick« oder »Der Junge muss an die frische Luft« unter dem schlichten Motto »Lachen«. »Dieses Mal sollte es nichts Bedeutungsschwangeres, sondern etwas Heiteres sein«, so Steinigeweg. »Nach Corona sollen die Kinder einfach nur abschalten und lachen dürfen.«

cinepaenz.de