Ankommen im KAP1: Das FFT Düsseldorf residiert jetzt am Bahnhof, Foto: Christian Herrmann

Theater im Bahnhofsviertel

Das FFT in Düsseldorf hat ein neuen Theaterhaus

Kein festes Ensemble und zuletzt auch kein Haus mehr: Das Forum Freies Theater, kurz FFT, in Düsseldorf gehörte in den letzten Monaten zu jenen »freien Radikalen«, die un­­glaublich gutes Theater machten — aber ohne feste Absicherung, gerade in der Pandemie eine Herausforderung.

Nun ist die Interimsszeit aber geschafft, mitten im Düseldorfer Bahnhofsviertel, das Foyer mit Blick auf den Vorplatz, ist das FFT jetzt angekommen. In einem neuen Gebäude, das das Theater gemeinsam mit der Zentralbibliothek bespielt, dem sogenannten KAP1.

Im Mai 2017 stimmte der Rat der Stadt Düsseldorf der Anmietung des ehemaligen Logistikgebäu­des der Post zu. Es folgte eine Um­­bauphase, wie immer länger als geplant, bis schließlich am 6. November das Theater an seinem neuen Standort eröffnet werden konnte. Ein Theaterhaus mit einer großen Bühne mit rund 235 Plätzen, einer kleineren Bühne, einem Foyer und weiteren Räumen.

»Wir bekommen viele neue Möglichkeiten, die wir als FFT bisher nicht hatten. Dazu gehört auch eine viel größere Sichtbarkeit, als in unseren bisherigen Spielstätten«, sagt Katrin Tiedemann, seit 2004 künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des Theaters.

Die erste Premiere im neuen Haus fand konsequenterweise, man hätte es beim FFT nicht anders erwartet, dann auf der Straße statt: Die Düsseldorfer Künstlerin Marlin de Haan nahm das Publikum bei ihrer Performance »Südwarts« mit auf eine Expedition in die Stadt. Urban Exploring nannte sie das, die Suche nach den weißen Flecken in der Stadt. Tatsächlich ist es gerade das, was das FFT in seinem Programm häufig anstößt und bewegt: das Zusammenkommen von Menschen auf der Suche nach Neuem. Das große Foyer wolle man nun nutzen, um die Stadtgesellschaft einzuladen und zusammen zu bringen, erklärt Katrin Tiedemann. Ein Stadttheater, das diesen Anspruch lebt, gehört ganz bestimmt an einen der wichtigsten Verkehrspunkte der Stadt.

Bleibt abschließend zu hoffen, dass wirklich jeder im Foyer einen Platz bekommt — auch die, die früher, als das FFT nicht so zentral lag,  noch nicht gekommen sind.

Info: fft-duesseldorf.de