Erik Schmitz und Maksim Kusnezow, zuvor im Zwei-Sterne-Restaurant Ox & Klee, wollen es jetzt in Klettenberg wissen. In der einstigen Kneipe »ABS« werden zwei Menüs, eines vegetarisch, mit je sechs Gängen serviert (99 bzw. 92 €). Dass frühere Mitarbeiter des Ox & Klee für Küche, Bar und Service zuständig sind, merkt man. Die Aromen nahezu sämtlicher Bestandteile der abwechslungsreichen Gänge, sind optimal herausgearbeitet. Selten schwächeln die Temperaturen ein wenig, sonst ist alles bestens eingespielt.

Die vegetarischen Varianten sind auf gleichem Niveau, etwa wenn die Challans-Ente im Arrangement mit Reiswein, Rote Bete und Kürbiskern durch gebackenen Sellerie ersetzt wird. Luxus findet sich kaum, stattdessen die Veredelung bester Zutaten. Erstaunlich, welche Raffinesse eine Süßkartoffel entwickelt und sich zu Haselnuss und Apfelwein fügt. Ähnlich ein Blumenkohl mit ausdrucksstarkem Hummus, Goldnessel und schwarzen Knoblauch.

Im Maronensüppchen mit Ponzu und Wildem Brokkoli ersetzt in der vegetarischen Version ein Shitake-Pilz die Gillardeau-Auster sehr schlüssig. Bloß die Dorade ist dem Seidentofu im Zusammenspiel mit schwarzen Bohnen, ­gelbem Rettich und Postelein überlegen. Die Getränkebegleitung kostet 54 €, das Angebot an offenen Weinen ist schmal, weiß gibt es Grauburgunder und Luganer. Der Service ist routiniert und freundlich.