Sahila

Sterneküche in der Innenstadt

Julia Komp erhielt 2016 als jüngste Frau in Deutschland einen Stern. Nach kulinarischer Weltreise und Intermezzo am Mülheimer Hafen hat sie im ehemaligen L’Accento, gegenüber dem Agrippa-Bad, ihr erstes eigenes Restaurant eröffnet, samt Bistro nebenan. Komp versteht sich als »Weltreisende« — ihre Karte ist größtmöglich weltläufig. Die fünf bis sieben Gänge (130-160 €, vegetarisch auf Anfrage) gründen auf Ideen unterschiedlichster Regionen. Das Panoptikum eröffnet ein verfeinerten Tom Kha Gai als aromastarkes, lauwarmes Schäumchen, samt Hummer, Lotus und Thai-Basilikum. Und wenn zum Abschluss das kunstvoll drapierte Dessert — Variation von ­indischer Goldener Milch mit Honig und Kurkuma — aufgetragen wird, ist man längst einer angenehmen Reizüberflutung erlegen. Es gibt in Köln keinen umfassenderen Überblick ­weltweiter Kulinarik in einem einzigen Menü.

Die aromatische Breite wird bei Komp um Schärfe erweitert, so beim peruanischen Oktopus mit Chili, Causa sowie Oliven-Mayonnaise. Beim Rinderfilet gibt es gar vier Mais-Varianten, die dieses Gemüse zur facettenreichen Delikatesse erheben. Der Gaumen kommt allein beim vergleichsweise konventionellen Shakshuka mit Ei, Paprika, Tomate kurz zur Ruhe. Die Weinbegleitung (50-70 €) ist gleichfalls global und akzentuiert, von der Scheurebe aus Franken bis zum südafrikanischen Chinin blanc. Man sitzt gemütlich bei angenehmer Ambient-Musik.

50676 Köln, Innenstadt, Kämmergasse 18, ­sahila-restaurant.de, Tel. 247 238, Ö: Di-Fr 18.30-0, Sa 12.30-15 & 18.30-0, R: So/Mo