Mais, Bohne, Kürbis — Geschwister, die sich gut vertragen

Brandrodung für Einsteiger

Warum wächst neuerdings überall Mais in den Schrebergärten?

Die Maispflanze hat keinen sonderlich guten Ruf, man denkt sofort an die Monokulturen hierzulande, an Genmais und Viehfutter für die Massentierhaltung. Im Schrebergarten aber wird der Mais gerade rehabilitiert. Überall sieht man plötzlich die grünen Stängel aus den Beeten wachsen. Was wollen die alle mit dem Mais? Gibt’s davon jetzt auch alte Sorten, die bessere Körner versprechen als die, die man aus den Konserven kennt?

Um alte Sorten geht es zwar nicht, wohl aber um eine antike Anbau-Methode. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass der Mais nicht allein steht, sondern dass Bohnen oder Erbsen sich an seinen Stängeln emporranken, während sich am Boden Kürbipsflanzen ausbreiten. Mais, Bohne, Kürbis — das ist die Trend-Kombination des Sommers, die sich deutsche Kleingärtner in Südamerika abgeschaut haben. Anleitungen zum Anlegen der Mischkultur sind in den einschlägigen Foren leicht zu finden, und das Prinzip ist wirklich einfach. Der Mais dient der Bohne als Rankhilfe und lockert mit seinen Wurzeln den ­Boden auf, die Bohnen wiederum helfen den anderen, indem sie Stickstoff aus der Luft aufnehmen, den Mais und Kürbis (Starkzehrer!) zum Wachsen brauchen. Der Kürbis bedeckt mit seinen ausladenden Blättern den Boden und hält ihn so kühl und feucht.

Nur beim Namen ist man sich uneins. Manche nennen ihre Dreier-Kombi Maya-oder Inka-Beet, ganz Ungenierte sprechen auch vom Indianergarten. Doch diese Unklarheit macht die Mischkultur nicht weniger beliebt, denn auch bei Anfängern stellt sich der Erfolg schnell ein, manchmal zu schnell. Der Mais gerät schnell zu einem dichten Dschungel, in dem man die grünen Böhnchen manchmal kaum noch finden kann. Schnell schneidet man sich auch beim Versuch, die Bohnen zu ernten, an den scharfen Maisblättern die Finger auf.

Zur Inka-Methode gehört neben der speziellen Gemüsekombination auch die Abfolge von Brache, Kulturzeit und Brandrodung. Wer die kulturelle Aneignung konsequent durchziehen will, wird schnell in Konflikt mit der Kleingartenordnung kommen. Vielleicht kann man sich zur Düngung hier vorerst mit Grillasche behelfen. Oder es bleibt weiter so trocken wie im April und Mai, dann brennt es hier schneller, als die erste Bohne geerntet werden kann.