Mit dem Willomitzer ging ein ­kulinarischer Lichtblick im Stadtteil verloren. Doch das Frizzantino ist ein würdiger Nachfolger. Statt gehobener deutscher Küche stehen jetzt italienisch-mediterrane Gerichte in originellen Interpretationen auf der Karte. Gegrillte Antipasti?  Das war gestern. Aus Zucchini wird hier ein fluffig aufgebackenes Törtchen mit Parmesanstreuseln (8,50 €), fein ab­ge­stimmt mit frischer Minze, und aus öden Auberginen werden knusprige Chips (4 €) mit zweierlei Dips (6,90 €).

Großen Spaß machen auch die zarten Hähnchen-Involtini, vulgo: Rouladen mit Tomaten-Oliven-Füllung (13 €), ganz köstlich schmeckt der lauwarme Salat von Pulpo und Kartoffelstücken (12 €). Rätselhaft hingegen das Risotto: Der hochwertige Carnaroli ist körnig gegart und mit Dill vermengt, aber ohne Sud, darüber liegen Räucherlachsscheiben (9,50 €). Serviert wird nach Tapas-Prinzip: ­Alles kommt nahezu zeitgleich auf den Tisch, zwei Teller pro Person sollten es sein, um satt zu werden.

Die Weinauswahl ist sensationell: fair bepreist, italienisch, österreichisch und deutsch geprägt, vor allem aber sind alle der mehr als 20 Positionen auch offen erhältlich (sardischer Vermentino, 7,50 €/0,15l). Der Patron geizt nicht mit Probeschlucken. Fazit: ein ­herausragender Neustart, der übrigens durch kräftige Farbakzente und neue Sitzanordnung im Saal auch optisch gelungen ist.