Schauspiel Köln: so schön grün hier? Foto: Ana Lukenda

Endlich mutig

Mit einer neuen Koordinationsstelle will die Stadt Köln die Klima­bilanz von Kultureinrichtungen ver­bessern

»Greta«, »Empire of Oil«, »Wir werden mutig gewesen sein«: Auf den Theaterbühnen geht es gegenwärtig häufig um den Klimawandel oder, besser gesagt, um den Klimanotstand. Aber wie steht es um die eigene Klimabilanz von Stadt- und Staatstheatern? Bereits im September 2020 hat sich in Wuppertal das Aktionsnetzwerk »Nachhaltigkeit in Kultur und Medien« gegründet, gefördert durch das Staatsministerium für Kultur und Medien. Das Ziel: Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes im gesamten Kultur- und Medienbereich stärker zu verankern. Denn, so sagte es Monika Grütters (CDU), damalige Staatsministerin für Kultur und Medien: Auch ­Kultureinrichtungen müssten im Dienste der Nachhaltigkeit ­ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern.

In Köln macht die Verwaltung nun einen ähnlichen Vorstoß — endlich, muss man sagen: Sie hat dem Rat zwei Maßnahmen zur Stärkung des Arbeitsschwerpunktes »Nachhaltigkeit in der Kultur« vorgelegt, Ende März wurden sie beschlossen.

Zu den Maßnahmen zählen: ein Barcamp, organisiert vom Kulturdezernat, in dem die jüngsten Entwicklungen zur ökologischen Nachhaltigkeit im Kulturbereich reflektiert sowie Initiativen und Best-Practice-Beispiele in einzelnen Sessions vorgestellt werden sollen; außerdem die Einrichtung einer Koordinationsstelle »Nachhaltigkeit in der Kultur«, die als Schnittstelle zwischen den involvierten Ämtern, städtischen Institutionen und der Freien Szene dienen soll. Erarbeitet wurden beide Maßnahmen im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung und sind Teil der Verwaltungsstrategie »Klimaneutrales Köln 2035«.

Wie aber kann Nachhaltigkeit im Theater überhaupt aussehen? In einem »Kompass für ökologisch nachhaltiges Produzieren im Kulturbereich«, herausgegeben von der Kulturstiftung des Bundes, werden einige Tipps ­gegeben: Etwa dass man Bühneninstallationen und temporäre Bauten so plant, das sie für ein ­anderes, zukünftiges Stück wieder verwendet werden können. Oder man soll auf Öko-Strom-­Anbieter setzen. Das allerdings dürfte gerade für Stadt- und Staatstheater schwierig werden: Sie müssen den Anbieter nehmen, der das günstigste Angebot macht — auch ein Punkt, der von der Koordinationsstelle dann mal in Angriff genommen werden könnte.