Erholung in einer verwundeten Welt: Re_Generation im FFT; Foto: Andre Wunstorf

Wie wir leben wollen

Re_Generation im FFT Düsseldorf ist ein Festival für Vergnügen, Solidarität und Heilung

Klimakrise, Krieg, Kapitalismus, Kolonialismus: Die Welt ist verwundet und wir alle brauchen Heilung. Aber was bedeutet das überhaupt und wo können wir Heilung finden? Re_Generation heißt das »Festival für Vergnügung, Solidarität und Heilung«, das im Mai im Freien Forum Theater in Düsseldorf stattfindet. Zehn Tage lang kommen hier internationale Künstler*innen, Aktivist*in­nen und Wissenschaftler*innen zusammen, um Praktiken vorzustellen und zu erproben, die auf eine in vielerlei Hinsicht erschöpf­te Welt antworten. Es geht darum, bei Workshops, Performances, Vorträgen und Gesprächen, dekoloniale und queere Perspektiven auf Ausbeutung, Kolonialisierung und Kapitalismus kennenzulernen. Und vielleicht gemeinsam Strategien vorstellbar zu machen, wie wir zukünftig zusammenleben können — ohne die Strukturen zu reproduzieren, die zur Erschöpfung unserer Ressourcen und Energien geführt haben.

Den Auftakt zum Festival macht das dreitägige Workshop-Programm »Training for Political Imaginaries« zusammen mit den Künstler*innen Mithu Sanyal, Siegmar Zacharias, Neha Spellfish, Eroca Nicols und mit der »Re_Generation-Group«. Beim Workshop »Listening to plants« lädt Siegmar Zacharias ein, Pflanzen als materielle Begleiter kennenzulernen, die sowohl den individuellen als auch den sozialen Körper ansprechen, um kollektive Kämpfe, Selbstverteidigung und Resilienz zu unterstützen. Zusammen mit Eroca Nicols können Besucher*innen Einblicke in die Praxis des »Agrressive Cuttling« bekommen, das auf der Grundlagen des Brazilian Jiu-Jitsu  entwickelt wurde, um verkörperte Zustimmung und Taktiken der Körperautonomie zu vermitteln.

Mit der Performance »Theytriarchy« wird Eroca Nicols das Performance-Programm eröffnen: In einem Spa entwirft die Tänzer*in und Choreograf*in eine lebens­bejahende Vision, geschaffen von und für nicht-binäre Körper, aufgeführt von Femmes und nicht-binären trans*babes  in einem Pool. Denn die Theys in »They­triarchy« machen nur das, wozu sie ausdrücklich »Ja« sagen. Sie schaffen auf diese Weise eine neue Welt außerhalb der allgegenwärtigen falschen Zustimmung. Badekleidung, ein Handtuch und die Bereitschaft, in der Unterzahl zu sein und respektvoll aus dem Mittelpunkt gerückt zu werden, sind unbedingt erforderlich. Have a good time!

FFT Düsseldorf, 4.–15.5.