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Vor dem Aus

Noch Ende letzten Jahres habe NRW-Minister Armin Laschet betont, »dass die Arbeit der Landesverbände Schwules Netzwerk und LAG Lesben wichtig und innovativ« sei, sagt Gabriele Bischof, Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft Lesben. Nun gilt das nicht mehr: Die Landesregierung plant drastische Einsparungen im schwul-lesbischen Selbsthilfebereich.
So sollen die nicht gerade üppigen Mittel für »Maßnahmen gegen Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Lebensformen« überproportional um 37,2 Prozent gegenüber 2005 gekürzt werden. Das sind rund 259.000 Euro weniger. Über siebzig Vereine wären davon betroffen und müssten ihre Arbeit einstellen.
Am stärksten betroffen ist neben der LAG Lesben (Kürzung um 75 Prozent) das Schwule Netzwerk NRW mit Sitz in Köln, das eine Kürzung von achtzig Prozent hinnehmen soll – von den bisher zwei Personalstellen bliebe nur eine halbe übrig. »Das Ministerium versucht offensichtlich, lesbisch-schwules Leben aus der Öffentlichkeit zu verbannen«, sagt Geschäftsführer Alexander Popp. »Sollten die Kürzungen durchgehen, würde unsere Arbeit vor dem Aus stehen.«