Foto: Dörthe Boxberg

Malzbier-Brauerei Gerhard Fischenich

Innenstadt, Weyerstr. 71

Ö: 17-23, R: So

Brauereiausschank. Was kann man tun, wenn der eigene Laden Abend für Abend überquillt, so dass man Trinkwillige scharenweise fortschicken muss? Man kann die Qualität nach unten justieren, um den Andrang zu bremsen — keine gute Idee. Oder man mietet zusätzliche Räume an. Das haben die Eheleute Heuser, die die Traditionsgaststätte Töller betreiben, getan. Gut, dass das nur noch mäßig frequentierte Haus Schulz gleich gegenüber zu haben war. Leider wurden bei der gelungenen Renovierung die Sanitäranlagen vergessen.

 

Vor Urzeiten hatten die Räume sogar kurz ein afrikanisches Restaurant beherbergt, ansonsten wurde hier stets Bier ausgeschenkt. Wie im Töller gibt es Päffgen, meist aus 5-Liter-Fässchen, aber aus großen schmeckt es deutlich besser. Noch scheint es, als säßen hier jene, die drüben keinen Platz mehr bekamen. Da hat man eben Muße, die tolle Decke, das liebevoll restaurierte Mauerwerk und Details wie antiquarische Hartplastik-Lampenverschalungen zu betrachten. Von der Wand prostet der olle Adenauer der Gesellschaft zu. So mag das gewesen sein vor und nach dem Krieg: hell ausgeleuchtet, keine Musik, konzentriertes Trinken. Dazu Gulasch (mit oder ohne Krautsalat) oder Haxe (mit Krautsalat), alles um 12 €. Die Küche ist bislang auf das Wesentliche beschränkt. Das soll sich erst einmal auch nicht ändern, wie uns der lustige und charmante (!) Köbes versichert.