Foto: Manfred Wegener

Verschobene Schwelle

In ihrem kurzen Leben hat die Gedenkinstallation »Die Schwelle« schon einiges mitgemacht. Das Mahnmal, das aus einer hölzernen Bahnschwelle mit vier Schrifttafeln besteht, wurde am 28. Januar von der Kölner Initiative »Die Bahn erinnern« vor dem Hauptbahnhof enthüllt. »Ein Geschenk an die Bürger der Stadt«, sagt Wolfgang Richter von der Initiative. Aufgestellt wurde die Schwelle jedoch ohne Genehmigung der Stadt. Das Mahnmal soll an die Beteiligung der Deutschen Reichsbahn, der Vorgängerin der Deutschen Bahn, an den Verbrechen der Nazis erinnern – »und vor allem daran, dass die Bahn sich weigert, diese Verbrechen heute zu bedauern«, so Richter.

Am 27. Februar war die Schwelle plötzlich verschwunden – die Bahn hatte sie entfernt, um für Rosenmontag Rettungswege frei zu halten. Bei einem Ortstermin unter Beteiligung von Bahn und Stadtverwaltung wurde abgesprochen, dass die Installation um wenige Meter in Richtung Alter Wartesaal verschoben wird. Nach zwei dafür angesetzten, aber geplatzten Terminen steht die Installation nun an ihrem neuen Ort. Diesmal auf Dauer? Hoffentlich – denn über ihren endgültigen Verbleib entscheidet die Bezirksregierung Anfang Mai.