Der Rheinländer

Wer unter dem Stichwort »Mentalität« nachsieht, findet möglicherweise einen der Gründe, warum der Rheinländer so viele Lexika über den Rheinländer sein Eigen nennt: die »perfekte Eigenliebe«. Diese Selbstbezogenheit ist des Rheinländers liebster Charakterzug.

Der Kölner Stadthistoriker Martin Stankowski macht die Region und ihre Bewohner gerne zum Gegenstand seiner Nachschlagewerke. Das neueste heißt »Wir Rheinländer von A bis Z«. Die lexikalischen Einträge stammen nicht nur von Stankowski, sondern wurden auch von anderen Autoren beigesteuert. Ein Schmankerl ist der Text des Liedes »Ich bin so froh, dass ich nicht evangelisch bin« von Jürgen Becker und Norbert Alich – unter dem Stichwort »Katholiken«. Treffender lässt sich der Unterschied zwischen einer protestantischen und einer katholischen Lebenseinstellung nicht beschreiben. Humorvoller auch nicht.

Wobei wir wieder beim Stichwort »Mentalität« wären: »Melancholischer Frohsinn, chaotische Gelassenheit, emotionale Intelligenz, militante Friedlichkeit, abgründige Sentimentalität, besinnungsloser Humor, spaßiges Selbstmitleid, existentielle Leichtlebigkeit und spontaner Schalk« werden dem Rheinländer da bescheinigt. Das wird ihm gefallen.

Martin Stankowski. Wir Rheinländer von A bis Z.
Kiepenheuer & Witsch, Köln 2006, 160 S., 8,90 €

StadtRevue verlost 5 Exemplare von »Wir Rheinländer von A
bis Z«. E-Mails bis zum 19. 5. an verlosung@stadtrevue.de.
Stichwort »Perfekte Eigenliebe«.