Kastenkultur

Stolze zwei mal 1,6 mal 0,5 Meter messen die so genannten Kabelverzweigerkästen, die die Telekom derzeit in Köln aufstellt.
Sie sorgen dafür, dass die Daten dreimal schneller als bisher beim Nutzer ankommen. Die Telekom installiert sie im Rahmen eines Wirtschaftsförderungsprogramms in zehn deutschen Städten.
Ein Bundesgesetz gibt ihr freie Hand bei der Standortwahl.

In Köln stehen schon 1.500 von geplanten 3.000. Lediglich bei Bedenken wegen Denkmalschutz, Verkehrssicherheit oder Stadtgestaltung muss sich die Telekom mit den zuständigen Stellen der Stadt abstimmen – sie hat aber das letzte Wort. In bislang 500 Fällen schalteten sich Bauverwaltung und Denkmalschutz erfolgreich ein. Verhindert werden konnten so auch zwei Kästen mitten auf dem Alter Markt.

Dem Kulturausschuss missfällt grundsätzlich die »Verschandelung« des Stadtbilds durch die grauen Kästen, er verlangt Aufklärung.
»Da geht er über seine Aufgaben hinaus«, rüffelt Bauverwaltungschef Detlef Fritz.

Die Telekom arbeitet derweil an einer »Verschönerung« der Kästen: Eine »nanotechnologisch bearbeitete« Oberfläche soll sie vor Graffiti schützen.