Foto: Manfred Wegener

Wir müssen sparen!

CDU und FDP beantragten in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause eine Controlling-Stelle beim Kämmerer mit dem Auftrag, die Kosten im Sozialhaushalt zu senken. SPD und Grüne wollen stattdessen eine »Haushaltsstrukturanalyse«, durchgeführt von einem externen Berater, der »bisher nicht identifizierte Konsolidierungspotenziale« ausfindig machen sollte. Die Linke lehnt beides ab. Das Rechnungsprüfungsamt ließ verlautbaren, dass es »den Bedarf einer externen Beratung nicht teilt«.

Die Stadt hat Geldsorgen – business as usual, möchte man meinen. Aktueller Hintergrund der Ratsdebatte ist ein geschätzter Fehlbetrag von rund 8,4 Mio. Euro im kommenden Haushalt. Dass die Verwaltung einer Großstadt ein modernes Instrument wie Controlling in der alltäglichen Arbeit nicht zu nutzen scheint, ist erstaunlich genug.

Beschlossen wurde nun die Haushaltsstrukturanalyse – Kostenpunkt: 180.000 Euro. Jörg Detjen, Fraktionschef der Linken, hält die Summe für eine reine »Buchungsnummer« und vermutet, dass man mit diesem Betrag nicht auskommen werde. Er verweist auf die Stadt Duisburg, die für den gleichen Auftrag rund 226.000 Euro ausgeben musste: »Und Duisburg ist nur halb so groß wie Köln.« Und vielleicht auch nur halb so umständlich organisiert.