Foto: Manfred Wegener

Steine und Menschen

1400 »Stolpersteine« liegen in Köln: kleine, in die Bürgersteige eingelassene Würfel mit einer Oberfläche aus Messing. In jeden von ihnen ist der Name, das Geburts- und Todesdatum eines Menschen eingraviert, der von den Nationalsozialisten getötet wurde. Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt die Steine vor den früheren Wohnungen der Menschen.

Das Kölner NS-Dokumentationszentrum hat nun alle diese Stolpersteine in einer Datenbank erfasst: Im Internet lassen sich die Informationen nach Namen, Stadtteilen und Straßen, Deportationsorten und Verfolgtengruppen sortieren. Außerdem hat die Künstlerin Karin Richert alle Steine und die Häuser, vor denen sie liegen, fotografiert. Nach und nach soll die Datenbank – auch mit Hilfe von Schülerprojekten – um Kurzbiografien und Angaben zur Geschichte der Häuser ergänzt werden. Das Projekt ist damit aber nicht beendet: Gunter Demnig will weiterhin Stolpersteine verlegen.

Für seine Arbeit bekommt Demnig übrigens im August die Alternative Kölner Ehrenbürgerschaft verliehen. Er ist nach dem rechtsrheinischen Pfarrer Franz Meurer der zweite Träger dieser Auszeichnung, die von einer Gruppe Kölner Bürger verliehen wird.

Die Stolpersteine-Datenbank ist auf der Seite www.nsdok.de unter der Rubrik »Interaktive Datenbanken« zu finden.
Die öffentliche Verleihung der Alternativen Ehrenbürgerschaft an Gunter Demnig findet am 20.8., 15 Uhr, auf dem Rathausvorplatz statt. Bereits um 13 Uhr werden dort kostenlose Führungen zu einigen Stolpersteinen in der Umgebung angeboten.