Filmhaus ohne Kino

Das Broadway musste schließen, weil die Immobilie zu begehrt war, die Lupe 2 wegen Uneinigkeiten mit dem Vermieter, das Residenz wegen Auflagen des Ordnungsamts. Jetzt sieht es so aus, dass das Filmhaus Kino wegen formaljuristischer Streitereien zwischen Filmhaus Verein, Stadt Köln und den Kinobetreibern Joachim Kühn und Dirk Steinkühler Ende des Jahres den täglichen Betrieb einstellen wird.

Das Problem ist kompliziert: Es geht darum, dass der Verein sich weigert, das vom Land bereits abgesegnete Nutzungskonzept mit den Betreibern zu unterzeichnen, weil darin eine Klausel enthalten ist, die es erlauben würde, die gesamten öffentlichen Zuschüsse – es geht um Millionenbeträge – für das Filmhaus zurückzufordern, wenn das Kino zu kommerziellen Zwecken missbraucht würde. Das Filmhaus müsste sich in diesem – allerdings völlig hypothetischen – Fall das Geld dann von den Betreibern zurückholen. Die wären bereit, ihren Vertrag auch direkt mit der Stadt zu machen, doch die sieht sich rechtlich dazu nicht in der Lage, da der Filmhaus Verein Empfänger der öffentlichen Gelder ist.

Auch künftig sollen nach Auskunft des Vereinsvorsitzenden Peter Klas im Kino Reihen und Festivals stattfinden. Doch wahrscheinlich ist das Filmhaus als Erstaufführungskino auf unbestimmte Zeit verloren.