Auch mehr ist wenig

Ein Drittel der Eltern in Deutschland wünscht sich einen Betreuungsplatz für ihr Kind im zweiten Lebensjahr;
für das dritte Jahr sind es sogar sechzig Prozent. Das hat eine Studie des Deutschen Jugendinstituts ergeben. Vor allem gut qualifizierte Eltern möchten spätestens zu diesem Zeitpunkt gerne wieder in den Beruf einsteigen – finden aber kaum Plätze für ihre Kinder.

Die Stadt Köln will jetzt das Angebot für Kinder unter drei Jahren ausbauen, und zwar deutlich: Bis 2010 sollen für 15 Prozent dieser Kinder Betreuungsplätze zur Verfügung ste­hen. Das ist zwar immer noch wenig, bedeutet aber immerhin eine Verdoppelung des aktuellen Standes: Derzeit liegt der so genannte Versorgungsgrad in Köln bei 7,1 Prozent.

»Diesen Kraftakt muss die Stadt bewältigen«, erklärte Stadtdirektor und Ex-Jugenddezernent Guido Kahlen (SPD) bei der Vorstellung des »Masterplans«. Neben den neuen Plätzen in Betreuungseinrichtungen wolle das Jugendamt mit einer Art Zertifikat auch qualifizierte Tagesmütter fördern; so sollen zusätzlich fünf Prozent der Kinder versogt werden. Ehrgeizige Ziele – und dennoch zu wenig. Kahlen: »Auch diese Quote wird nicht ausreichend sein.«