Tiefe Gräben

Wer sich von Hansgerd ­Hellen­kemper, dem Direktor des Römisch-Germa­nischen Museums, einmal die »Archäo­logische Zone« hat erklären lassen, der weiß, dass er von diesem historisch-kulturellen Großprojekt wirklich begeistert ist. Schließlich hat Hellenkemper das Konzept eines unterirdischen Museums, das römische und mittelalterliche Reste unterhalb des Kölner Rathausvorplatzes verbinden soll, selbst entwickelt (siehe StadtRevue 8/06). Die Entscheidung des Kölner Kultur­dezernenten Georg Quander, jetzt einen neuen Projektleiter für die »Archäologische Zone« zu bestimmen, hat deshalb für einiges Unverständnis gesorgt.

Der Archäologe Sven Schütte ist künftig Leiter des Projekts. Die Stadtverwaltung war in einer arbeitsrechtlichen Auseinander­setzung verpflichtet worden, dem ehe­maligen Mitarbeiter des Stadtmuseums einen angemessenen Arbeitsplatz zu bieten. »Wir haben Dr. Schütte bei uns im Personalbestand«, begründet Quander im Gespräch mit der StadtRevue seine Entscheidung. Und die »Archäologische Zone«, die zur Regionale 2010 fertig sein soll, sei nun in einer Phase, in der sich jemand »hauptamtlich darum kümmern« müsse.

Das Verhältnis zwischen Hellenkemper und Schütte gilt als schwierig. Zu Konflikten könnten fachliche Meinungsverschiedenheiten führen – zumal Hellenkemper mit der viel gelobten Neugestaltung des Praeto­riums bereits für das Herzstück der Zone verantwortlich war. »Das ist künftig nicht als Spielwiese von Herrn Dr. Schütte gedacht«, sagt Quander. Es sei vorgesehen, einen wissenschaftlichen Beirat zu den ­Planungen hinzuzuziehen.