Waldschulen und Sprengstoff
Nicht nur die rechtsrheinischen Kölner lieben den Königsforst, der mit 2500 Hektar eines der größten Naturschutzgebiete Nordrhein-Westfalens ist. Wer durch das Wildgehege streift, über die breiten Wege joggt oder am Wasserwerk Erker Mühle vorbeiradelt, weiß aber kaum etwas über die mehr als tausendjährige Geschichte des Forstes, denn darüber gab es bislang keine zusammenfassende Veröffentlichung.
Die Werkstatt für Ortsgeschichte Köln-Brück hat nun das erste Buch mit Geschichten aus der Geschichte des Königsforsts herausgegeben. Die 27 Texte nähern sich dieser Landschaft aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Es geht um die historische und geologische Entwicklung des Waldes, um Siedlungen, Straßen und Bahnen, um Bergbau und Sprengstofffabriken, um Waldschulen und Kinderheime, Forsthäuser und Wasserwerke, um Jagdreviere und nachhaltige Forstwirtschaft.
Die Werkstatt-Mitglieder haben nach Sagen und Legenden geforscht, ein »Mordkreuz« identifiziert und die Spuren von Hügelgräbern gesehen und Bombentrichter gefunden. Das Buch ist üppig mit Fotos, Karten und Abbildungen ausgestattet und bietet auch eine Chronologie des Königsforstes und eine ausführliche Bibliografie.
Der Königsforst, Geschichte und Geschichten, Werkstatt für Ortsgeschichte Köln-Brück 2006, 350 S., 19 Euro