Foto: Dörthe Boxberg

Der vierte König

Jaspreet Dhaliwal bietet französische Küche »etwas anders«

Französisch,  Crossover. Das Hantieren mit indischen Gewürzen brachte dem Kölner Jaspreet Dhaliwal in seiner Lehr­zeit den Spitznamen »Der vierte König« ein — als seien seine Gewürze so kostbar wie Myrrhe, Weihrauch und Gold. Nun ist er in das ehemalige Restaurant Steinmetz gezogen und bietet dort französische Küche »etwas anders«.

 

Das Lokal macht einen guten Eindruck: Wände in zartem Grün, weiße Stofftücher, frische Blumen. Die Karte ist angenehm übersichtlich. Eine Vorspeise ist gebratener Oktopus auf asiatischem Salat (15 €): Der Oktopus, etwas zu weich, drapiert auf einem schlichten Salat aus Zuckerschoten, Maiskölbchen und Paprika mit Marinade aus Sojasauce und Ingwer; dazu ein ebenso schlichter Blattsalat, Himbeerpüree obenauf. »Etwas anders« dann das Bananen-Kokossüppchen mit Paneer (9 €): sämige Konsistenz, milder fruchtiger Geschmack mit einer Prise Curry. Die zwei Stücke Paneers dazu waren aber nahezu geschmacksneutral. Es fehlt etwas an Mut und Würze.

 

Besser die Hauptgänge: saftiger Kabeljau (27 €) mit Ingwer-Möhrenpüree, prima hausgemachter Pasta, Beurre blanc und würzigen Blattspinat mit Kreuzkümmel. Überzeugend ist auch das saftige Entrecôte mit Koriander- und Currybutter sowie klassischem Kartoffelgratin und wiederum Spinat mit Kreuzkümmel.
Beim Service holpert es noch hier und da, gegen die Weinempfehlung (Offene 4,50–6 €/0,1l) kann man nichts sagen, angeboten wird etwa ein runder fruchtiger Grenache aus dem Languedoc und  ein mineralischer Mosel-Riesling von Reitz.

 

50939 Köln, Klettenberg,
Gottesweg 165,
Tel. 48 48 12 88,
derviertekoenig.com,
Ö: 18–23, R: Mo/Di