Foto: Dörthe Boxberg

Burgerista

Imbiss, Burger. Es dauerte etwas, bis eröffnet wurde. Wir dachten schon, die Standort-Strategen hätte der Mut verlassen — schließlich befinden sich gleich zwei Burger-Ketten in unmittelbarer Nachbarschaft, und fast ein Dutzend weitere fußläufig.

 

Einrichtung und Bestellvorgang entsprechen den typischen Fastfood-Lokalen. Man bestellt am Counter, wird auf Schnäppchen hingewiesen und flott und freundlich abgefertigt. Vibriert der Pager, kann man sein ­Tablett abholen. Man versammelt sich auf Hockern an hohen Holztischen, etliche Saucen stehen in Plastik­flaschen bereit, daneben Kräutertöpfe als Dekoration. Lange aufhalten will man sich hier nicht. Andere System­gastronomien haben längst bewiesen, dass es auch gemütlicher geht.

 

Hamburger mit 150g-Pattys gibt es ab 6,90 €, Pommes frites ab 2,90 €. Das Fleisch, konventionell produziert, wird täglich frisch durch den Wolf gedreht — eigentlich eine Selbst­verständlichkeit. Das »Meisterstück« (7,90 €) mit Emmentaler, Champi­gnons und Eisbergsalat (wie überall: geschmackfrei) ist eher ein Gesellenstück, das durch den salzigen Grillspeck geschmacklich und haptisch etwas Spannung bezieht. Der vegeta­rische Burger, vom Imagefilm auf dem Bildschirm beworben, bietet bloß ­standardisierten Geschmack mit Tomate, Zucchini und ausdrucks­losem ­Cheddar.

 

Ein Alleinstellungsmerkmal ist gegenüber der Konkurrenz nicht auszumachen. Aber bei dem Burger-­Hunger, der auf den Ringen grassiert, muss das wohl auch nicht sein.

 

50672 Köln, Ringe,
Hohenzollernring 46,
burgerista.com,
Ö: Mo–Mi & So 10.30–22, Do bis 24, Fr/Sa bis 1