Wärme aus dem Untergrund

Sollte es in Niehl zur Zeit öfter mal wackeln, so ist das kein Grund zur ernsthaften Sorge. Schuld daran könnten Bohrungen an der Amsterdamer Straße sein. Auf einem ehemaligen Siemensgelände errichtet die GAG, Kölns größte Wohnungsgesellschaft, eine Siedlung mit rund 380 Wohnungen.

Der Clou: Geheizt werden soll nicht mit Öl oder Gas, sondern mit Erdwärme. Geothermie lautet der Fachbegriff: Eine Pumpe saugt warmes Grundwasser aus der Tiefe, die bei der Abkühlung gewonnene Energie sorgt für heimelige Wohnstuben. Das Gute ist, dass Geothermie nicht nur die Umwelt schont, sondern sich langfristig auch finanziell rechnet. Die höheren Anschaffungskosten für das Heizsystem werden schon nach wenigen Jahren durch die niedrigen Betriebskosten aufgewogen.

Die Niehler Siedung wird mit 21 Brunnen die bislang größte
Wärmepumpensiedlung Deutschlands. Gut zehn Prozent aller Neubauprojekte in Nord­rhein-Westfalen werden derzeit mit
Wärmepumpentechnik ausgestattet – keine schlechte Quote. Dass es auch noch progressiver geht, zeigt die Schweiz: Hier liegt der Schnitt bereits bei vierzig Prozent.