Foto: Dörthe Boxberg

Sonder

Mediterran. Endlich mal wieder ein normales Restaurant! Ohne gezupftes Fleisch im Brötchen und handgebraute Biere. Dafür mit einladender kleiner Abendkarte, Kleinigkeiten tagsüber und Frühstück am Wochenende. Und schlichter, moderner Einrichtung — einer der Betreiber ist mit einem Accessoire-Geschäft im Belgischen Viertel verbandelt.

 

Junges, nicht zu hippes Publikum ohne Computertaschen hockt bei Bier und Wein auf der hübschen Terrasse oder im Biergärtlein. Kaum vorstellbar, dass an dieser Ecke in den vergangenen Jahren kein einziges Konzept fruchtete, jetzt läuft es rund. An lauen Abenden kommen die freundlichen Kellner kaum mit dem Nachschenken hinterher. Verzeihlich also, dass deutscher Sauvignon und französischer Rosé (4,50–5 €/0,15l) zu warm serviert werden. Das gut gezapfte Jever (2,80 €/ 0,3l) schmeckt frisch.

 

Die Gerichte machen Spaß, die Küche bedient sich mediterraner Ideen. Es gibt Pulposalat oder Coq au Riesling mit Gemüse, nichts Kompliziertes also. Das hält die Wartezeiten bei Andrang im Rahmen. Die Kalbfleischscheiben mit Zitrone und Parme­sanstücken (9 €) sind aber zu schlicht arrangiert und schmecken langweilig. Zum fluffigen Couscous-Salat (11,50 €) gefallen die zwei würzigen Merguez. Saftig und reichlich sind »Soul Food«-Rippchen (15 €) mit Marinade aus Ingwer, Chili und Sesam, dazu Krautsalat. Es laufen Adam Green und die Smiths, später auch mal vergessener Trip-Hop. Und endlich ist dann auch der Sauvignon kalt!

 

50674 Köln,
Kwartier Lateng,
Lindenstr. 93,
Tel. 201 977 79,
sonder.koeln,
Ö: 12-24, Sa ab 10, So 10-18