DC Open

Bereits zum neunten Mal eröffnen rund 50 Kölner und Düsseldorfer Galerien gemeinsam an einem Wochenende. Wir haben die Highlights rausgesucht: In Düsseldorf gibt es zwei große Bildhauer (wieder-)zu entdecken. Die Galerie Hans Mayer zeigt zwölf Skulpturen von Anthony Caro, darunter auch Arbeiten, an denen der Brite 2013 kurz vor seinem Tod im Alter von 89 Jahren arbeitete.

 

Die Galerie Rupert Pfab weiht ihre neuen, nun doppelt so großen Räume in der Ackerstraße mit Bogomir Ecker ein: Dessen variable Skulptur »die Stimme von Lu.Ru.« stammt zwar schon von 1988, wirkt aber hochaktuell angesichts einer Gesellschaft, die »sich mit Medien und Apparaturen bis zur Besinnungslosigkeit zuschüttet und betäubt« (Ecker).

 

Der Berliner Maler Lars Teichmann präsentiert sich in der Galerie Clara Maria Sels mit gigantischen Porträts, darunter Variationen klassizistischer Bildnisse von Ingres. Zu Zeiten Ingres’ waren Selbstinszenierungen mittels Porträts nur den mächtigen und vermögenden Persönlichkeiten vorbehalten, Teichmanns sinnliche Malerei kann auch als Kommentar zur heutigen Selfie-Kultur gelesen werden.

 

Ein ganz anderes, aber ebenfalls bildgewaltiges Werk lässt sich bei Kunst & Denker erkunden: Dort bringt Tim Berresheim Digitalität, Computing und Netzkultur in opulenten Kompositionen und verschiedenen Techniken zusammen. 

 

Auch die Empfehlungen für Köln fallen — zugegeben — sehr männerlastig aus. Für die Höhepunkte sorgen dafür besonders drei Galeristinnen: Gisela Capitain zeigt den Hongkonger Künstler Samson Young, der im letzten Winter in einer großen Einzelausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf mit Soundinstallationen, Performances, Zeichnungen und Filmen auf sich aufmerksam machte. Bei Petra Martinetz darf man sich auf den anarchischen Witz und Einfallsreichtum des Wiener Klang-, Licht-, Video- und Konzeptkünstlers Albert Mayr freuen. Priska Pasquer bietet die museumsreife Gruppenausstellung »RESET III and VIRTUAL REALITY« mit Pionieren der Virtual-Reality-Kunst. Auch ein Besuch bei Philipp von Rosen lohnt. Hier zeigt Künstler Ignacio Uriarte poetische Papierarbeiten aus banalem Büromaterial.

 

 

 

Öffnungszeiten der Galerien:
Fr 8.9., 18–22 Uhr, Sa 9.9., 12–20 Uhr,
So 10.9. 12–18 Uhr, dc-open.de