Foto: Manfred Wegener

Johann Schäfer

50677 Köln, Südstadt, Elsassstr. 6, Tel. 168 609 75, johann-schaefer.de, Ö: 17–22

Ein »Brauhaus für das 21. Jahrhundert« haben die drei Betreiber um André Niediek (Maison Blue) in der ehemaligen Spedition Schäfer angekündigt. Die Restaurierung ist gelungen, Eigentümer Manfred Schäfer hat keine Kosten gescheut: offenes Mauerwerk, rot gestrichene gusseiserne Säulen und Kacheln mit Jugendstil-Ornamentik. Der übersichtliche Raum wirkt dank kluger Gestaltung großzügig, eine Steg-Empore über dem Eingangsbereich erschließt eine zusätzliche Nische, unten lädt rustikal Gezimmertes zum Verweilen ein. 

 

Die Brauanlage im Keller ist noch nicht in Betrieb, aber das Bier gibt es bereits: das »Südstadt Pils« (2,50 €/0,3l) ist würzig und wenig gehopft, das hauseigene Weizen schmeckt nach grüner Banane. Alternativen sind Gaffel und einige Weine, etwa mehrere Rieslinge von der Nahe und Pfälzer Spätburgunder. Das Essen kommt aus der offenen Küche und überzeugt: Es gibt kleine Portionen zum Kombinieren, die Betreiber setzen auf Regionalität und artgerechte Haltung. Die Präambel der Speisekarte kündigt Nose-to-tail an, also dass geschlachtete Tiere ganz verwertet werden. Aber davon ist auf der Tageskarte noch zu wenig zu lesen. Die Schweinshaxe (13,50 €) von der Standardkarte ist zart, mit kräftiger Röstung. Besser sind die rauchigen Rippchen (10,50 €) mit Lasur aus Rübenkraut und Apfel. Auch die Gemüseabteilung lohnt sich. Dort bekommt man Endiviensalat mit warmer Kartoffelsoße und pochiertem Ei (6 €) oder Rotkohlsalat mit Honig-Pflaumen und Essigzwiebeln. Der Service ist flott, der Lärmpegel der Gäste immens.