Eingeladen, ausgeladen

Europa begeht das Jahr der »Chancen­gleichheit für alle«, und NRW macht mit – wenn auch nur halbherzig. In der katholischen Tagungs­­stätte Maternushaus fand am 7. Mai die Auftaktveranstaltung statt. »Mit der Chancen­gleichheit klappt es in NRW ganz gut«, sagte NRW-Fami­lien­minister Armin Laschet (CDU) zur Be­grü­ßung. Allerdings waren weder offizielle Vertreter der Behindertenlobby noch der Religionsgemein­schaf­ten geladen.

Anders verhielt es sich mit dem Schwulen Netzwerk und der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Lesben NRW. Sie waren zum Thema »Respekt und Anerken­nung unterschiedlicher Lebensweisen« eingeladen, aber dann wieder ausgeladen worden. »Der Minister hat weder jemals die Absicht gehabt, das Thema als Arbeitsgruppe einzurichten noch Lesben und Schwule dazu einzuladen«, erklärte Pressesprecherin Barbara Löcherbach. Gabriele Bischof von der LAG Lesben zeigte sich empört über den unsensiblen Umgang und fordert »ein klärendes Gespräch mit dem Minister.«

Dass es auch anders geht, bewies OB Fritz Schramma (CDU) in seinem Grußwort und die Vertreterinnen der EU-Kommission gegen Diskriminierung, Roza Thun (Polen) und Belinda Pyke (England), die in ihren Reden auch Lesben und Schwule als Teil der gesellschaftlichen Vielfalt einbezogen.