#Urbanana. Popkultur To Go

Eine mobile Webseite lädt ein zu einer Pop-Entdeckungstour durch die Stadt

Nächster Stop: Kompakt. Für Kölner Technofeinschmecker ist die gelbe Linie, der ich dank GPS-Verortung auf dem Handy gefolgt bin, nicht nötig, um den Weg zum berühmten Plattenlabel in der Werderstraße zu finden. »Mehr erfahren oder weiterziehen?«, fragt die Webseite, sobald ich vor dem Laden stehe. Natürlich mehr erfahren. Ein fachkundiger Text über das Label erscheint. Die Banane auf dem Display wird weiß, denn nun habe ich das Ziel erreicht: ein bisschen mehr Wissen über die Musiklandschaft der Stadt.

 

Mit dem Start der Music Tourism Convention, die am 29.8. in Köln stattfindet, wird es eine neue mobile Webseite geben, die sich ganz dem popkulturellen Gesicht NRWs verschreibt. »Sound of #urbanana« ist ein digitaler Guide, der zu Spaziergängen durch den urbanen Raum von Köln bis Dortmund einlädt, um Freunden der Popmusik aktuelle und ehemalige Hotspots näherzubringen. Das informationsgestützte Schlendern wird ermöglicht von Tourismus NRW und Partnern, die sich mit den Touren durch die Städte an einer neuen Form von kreativem Austausch, Internationalisierung und Musiktourismus versuchen wollen. Die Abbildung der breiten Kölner Musiklandschaft erstreckt sich von Anekdoten über das legendäre Joy Division Konzert im ehemaligen Basement bis hin zu Newcomern wie Xul Zolar. Die gut recherchierten Texte verantwortet Dr. Ole Löding, der als Journalist und Autor des Popmusik-Reiseführers »Sound of the Cities« weiß, welchen Sound er selbst anstimmen muss. Köln und Düsseldorf werden in seinem Buch nicht zu den spannendsten Popmusik-Städten gezählt, weil er sich verbunden mit der Region fühlt. Die popgeschichtliche Relevanz dieser Städte, insbesondere auch die von Köln, ist tatsächlich nicht zu unterschätzen. Der kulturelle Glanz der 1980er-Jahre, als Köln in der BRD noch die tonangebende Stadt war, ist zwar abgeflaut, nichtsdestotrotz aber hält eine lebendige und vor allem diverse Szene die musikalische Produktion auf Trab. Der Spaziergang orientiert sich an den Kesseln dieser Produktion, im Vordergrund dabei natürlich Plattenläden und die Clublandschaft. 

 

Die Webseite ist nett gestaltet, ein modernes Handy, und damit meine ich vor allem eines mit entsprechenden Updates, ist unbedingt nötig, um Gebrauch vom Angebot machen zu können. Eine Linie markiert den möglichen Weg, 50 Meter vor dem Ziel ploppen
die Texte auf, die mit weiterführenden Links und einer Spotify-App-likation versehen sind, die für begrenzte Zeit auch Nicht-Kunden zugänglich ist. Für ein echtes Musik-erlebnis ist natürlich das Betreten der Spots zu empfehlen.

 

Text: nrw-tourismus.de/soundofurbanana