Foto: Marcel Wurm

Bouschong

Das Bistro Bouschong im Griechenmarktviertel bietet Patina und gutes Essen.

Kein Teil der Innenstadt ist so unerschütterlich wie das Griechenmarktviertel. Auch in der Gastronomie gehört hier Patina vielerorts zum Interieur. Doch ausgerechnet hier hat nun der zeitgemäßeste Kölner Neuzugang seit langem eröffnet.

 

Dass bloß bis zum spätem Nachmittag geöffnet ist, ist ebenso bistro-typisch wie die Einrichtung. Funktionale Hochtische und kleine Tischgruppen schaffen Platz für zwanzig Personen. Das einstige Miederwarengeschäft wurde wohnlich umgebaut, obwohl es hier und dort noch den Charme des Unfertigen trägt. 

 

Längst auf den Punkt ist dagegen das kulinarische Angebot. Das mag daran liegen, dass sich die Inhaber Tim Weber und Markus Lorenz-Linke als Küchenchef beziehungsweise Restaurantleiter im Ehrenfelder Café Sehnsucht bereits eingespielt haben. Ein schlotziges Risotto bettet zart geschmorte Schulter vom Rind und leicht säuerliche Gremolata (9,90 €). Wenige Tage zuvor gab es einen handtellergroßen Reisbratling mit einem Curry samt Gurkenjoghurt (9 €) sowie hausgebraute Eisenkrautlimonade (2,50 €). Die Karte wechselt sehr oft, ist vorwiegend regional und saisonal. 

 

Wenn es Weber und Lorenz-Linke gelingt, Kreativität und Präzision dauerhaft auf diesem Niveau zu halten, dann ist es das Griechenmarktviertel, wo künftig stadtweit Maßstäbe für Bistros gesetzt werden. 

 

50676 Köln, Griechenmarktviertel, Weyerstr. 98
Tel. 16 89 90 37, bouschong.de, Ö: 10–17, R: Sa / So