Politpoker um Skater

Die Diskussion um den Bau einer ­Skateranlage hat eine überraschende Wende genommen. SPD und Grüne lehnten im Jugend­hilfeausschuss mehrheitlich einen Antrag für die Errichtung eines Skate- und BMX-Parks unter der Zoobrücke ab.

Für die Grünen ist die ordnungspolitische Dimension der Vorlage das entscheidende Argument: »Wir wollen, dass der Roncalliplatz ein öffentlicher Platz für alle bleibt. Man kann die Skater nicht vertreiben«, so Andreas Hupke (Grüne), Bezirksvorsteher der Innenstadt. Bisher ist das Skaten auf der Domplatte geduldet, auch wenn seit Jahren von Geschäftsleuten Kritik dagegen laut wird. Mit der Errichtung einer Skateranlage sollte damit Schluss sein: »Dann hätten wir ein Mittel an der Hand, um mit Polizei und Ordnungsamt gegen die Skater vorzugehen«, erklärt Karl Klipper (CDU), Vorsitzender des Stadt­entwicklungsausschusses.

Ralf Heinen, jugendpolitischer Sprecher der SPD, bemängelt vor allem ­die hohen Kosten. »Das steht in keiner Relation zu sonstigen Ausgaben.« Der Skatepark hätte die Stadt 200.000 Euro gekostet, die restlichen 800.000 Euro hätte das Land getragen.

Grundsätzlich befürworten SPD und Grüne ein sol­ches Angebot. »Wir wollen ja auch, dass die Skater ihren Platz bekommen – nur nicht unter diesen Bedingungen«, so Heinen. Ob die Verwaltung wei­tere Standortvorschläge macht, ist derzeit ungewiss: »Wir prüfen jetzt, ob es andere Flächen gibt«, so Anne-Luise Müller vom Stadtplanungsamt.