Platzverweis

»Christina ist elf und eine begeisterte Schwimmerin. Trotzdem hat sie keine Lust mehr, in den Verein zu gehen, weil ihr Trainer immer häufiger in die Um­klei­de­kabine kommt. Doch sie traut sich nicht, darüber zu sprechen.« So beschreibt Frauke Mahr vom Verein »Lobby für Mädchen« ein Beispiel für sexuelle Übergriffe. »Wir stellen Sportvereine nicht unter Generalverdacht. Be­läs­tigungen finden überall statt – auch im Sport«, ergänzt sie.

Der Kölner Arbeitskreis »Rote Karte« unter der Federführung des Stadtsportbundes, dem unter anderem der Verein »Lobby für Mädchen« und das Gleichstellungsamt der Stadt angehören, startete Anfang September das Projekt »Respekt vor Grenzen – mehr Spaß im Sport«. Ziel ist eine Zertifizierung von Vereinen, die sich engagieren, um Mädchen und Jungen vor Übergriffen und Belästigungen zu schützen. Ein Zertifikat bekommt, wer den Kriterien des Arbeitskreises entspricht. Dazu gehört beispielsweise, dass die VereinsmitarbeiterIn­nen an Präventionsfortbildungen teilnehmen und eine Beschwerdestelle einrichten.

Das Engagement des Arbeitskreises ist groß. Allein die Finan­zierung steht auf wackligen Füßen, denn nicht öffentliche Gelder, sondern Spenden müssen das Projekt tragen.

Spenden gehen an den Sportbund Köln, Kto. 419 29 51, BLZ 370 501 98, Stichwort »Rote Karte«. Die Bethe-Stiftung aus Bergisch Gladbach verdoppelt jede eingegangene Spende (bis zu einer Gesamtsumme von 12.000 Euro).