Barito
Über viele Jahre wurden hier preiswerte Cocktails gestürzt, um für den weiteren Abend das Tanzbein zu lockern. Vom verwohnten Ambiente des früheren Cubanita ist jedoch nichts übrig. Der hohe Raum des Ecklokals ist ausstaffiert mit kleinen Holztischen, braunen Kunstlederstühlen und indirektem Licht. Vor Kopf steht ein dunkelrotes Chesterfieldsofa. Das wirkt modern, gediegen und gepflegt.
Obwohl R’n’B in Bar-Lautstärke wummert, soll es auch um Essen gehen: Käse-Nachos (6 €), Salat mit Hähnchenbruststreifen (14,50 €), Rindermedaillons mit Rosmarin-Kartoffeln (18,50 €). Ein klares Konzept ist nicht ersichtlich, doch die Zutaten sind frisch und die Teller sorgsam angerichtet. Als Kichererbsen-Couscous-Salat (7,50 €) bringt der äußerst freundliche Service Blattsalat-Schiffchen mit pikanten, bissfesten Kichererbsen, aber laschem Couscous. Die beiden vegetarischen Quesadillas mit gegrilltem Gemüse sind ordentlich, aber nicht preiswert (11,50 €). Dazu gibt es mexikanische Schwarzbohnen und gut angemachten Blattsalat.
Das alles, wie auch der freundliche Service, hebt sich von notorischen Tex-Mex-Läden ab, bleibt aber nur auf gutem Imbiss-Niveau. Markanter sind die Cocktails (9–10 €): Die knapp 15 Positionen bieten Klassiker wie Pisco Sour oder Old Fashioned. Aber erst Drinks wie der rauchig-säuerliche »Oaxaca« (9 €) um die mexikanische Agaven-Spirituose Mezcal machen das Angebot reizvoll — und lohnen durchaus einen Besuch.