And the winner is ...

Fritz Bilz hatte 1998 eine gute Idee. Der Gewerkschafter, der überraschend zu einer Erbschaft gekommen war, gründete eine Stiftung. Deren Ziel: die Unterstützung gemeinnütziger Initiativen, die sich für Völkerverständigung einsetzen. Seitdem geht der mit 5000 Euro dotierte Bilz-Preis jährlich an Organisationen oder Personen, die sich in diesem Sinne engagieren. Dieses Jahr fiel die Entscheidung des Stiftungsvorstandes auf den Kölner Flüchtlingsrat. Der Verein leiste »einen hervorragenden Beitrag gegen die Diskriminierung von Minderheiten und für Völkerverständigung«, heißt es in der Begründung.

Fast schon ein Vierteljahrhundert kümmert sich der Flüchtlingsrat um Menschen, die nach Deutschland geflohen sind. »Die Auszeichnung bestätigt unsere Arbeit«, sagt Geschäftsführer Claus-Ulrich Prölß. Zu den Verdiensten des Vereins gehört die Entschärfung der rigiden Haltung der Stadt gegenüber Flüchtlingen, unter anderem konnte ein neues Beratungskonzept durchgesetzt werden. Auch der Runde Tisch für Flüchtlingsfragen geht maßgeblich auf den diesjährigen Bilz-Preisträgers zurück.

Ein aktuelles Projekt ist das »Interkulturelle Flüchtlingszentrum« in Nippes, das der Flüchtlingsrat gemeinsam mit dem Verein »Zurück in die Zukunft« betreibt. Hier sind zum Beispiel Alphabetisierungskurse speziell für Frauen geplant. Derzeit wird noch renoviert. Ab Januar soll die eigentliche Arbeit beginnen. »Dafür können wir das Preisgeld gut gebrauchen«, sagt Prölß.