Im Süden wird’s wärmer

»Das Stadion ist die letzte Bastion der Homophobie in Köln. Dagegen wollen wir etwas tun«, sagt Andreas Stiene, der mit Fußball viel Erfahrung hat. Seit 15 Jahren organisiert er das schwul-lesbische Fußballturnier Come-Together-Cup und kickt natürlich auch selbst.

Mitte November gründete Stiene den ersten schwul-lesbischen FC-Köln-Fanclub. Die Resonanz sei bemerkenswert gewesen, sagt Stiene. Inzwischen gebe es zwanzig bis dreißig Mitglieder. Einen ersten gemeinsamen Stadion-Besuch haben sie auch schon hinter sich: Am 2. Dezember besuchten die schwul-lesbischen Fans das Heimspiel gegen Augsburg – aber eher inoffiziell.

Denn noch fehlt dem Club ein Name – bisheriger Arbeitstitel ist »Warmer Süden« – und ein Banner, das ihr Anliegen griffig formuliert. »Ein wenig selbstironisch darf es schon sein«, meint Andreas Stiene. Er sei kein Freund trockener politischer Ansprachen. »Wir wollen nicht stressen, wir wollen sensibilisieren. Und zwar dafür, dass wir uns diskriminiert fühlen, wenn alles, was im Spiel schlecht läuft, als schwul tituliert wird.«

Der FC Köln wird den neuen Fan-Club beim Spiel gegen
St. Pauli, am Karnevalsfreitag offiziell willkommen heißen. Dass der FC die neue Fangemeinde so tatkräftig unterstützt, erklärt Andreas Stiene lachend damit, dass »der FC nicht mehr verloren hat, seit es uns gibt.« Jedenfalls bis zum Redaktionsschluss.


Offizielle Gründungs-Veranstaltung, 11.1.08, 19 Uhr,
Palm´s Pief, Palmstraße/Ecke Friesenwall. Hier wird auch der Name bekannt gegeben. An der Namenssuche beteiligen kann man sich unter www.warmersueden.de